News: Probleme beim Riechen
Doch die Ursache ist eine andere - und eine hoffnungsfrohe dazu. Wenn gesunde Menschen einen Duft wahrnehmen, beginnen sie unwillkürlich, den Reiz mit kurzen Atemzügen zu verstärken. Auf diese Weise erhöhen sich Geschwindigkeit und Volumen des Luftstroms in der Nase, sodass mehr geruchswirksame Moleküle die Sinneszellen erreichen. Menschen, die unter der Parkinson'schen Krankheit leiden, unterlassen dieses unterbewusste, aktive Riechen und werden deshalb für Gerüche zunehmend weniger empfindsam.
Noam Sobel vom Helen Wills Neuroscience Institute der University of California in Berkeley und seine Mitarbeiter beobachteten dies bei ihren Untersuchungen mit insgesamt 40 Versuchspersonen, von denen die eine Hälfte an der Parkinson'schen Krankheit litt. Es stellte sich heraus, dass das "Schnüffeln" für die Geruchswahrnehmung entscheidend ist, und dass die von dem Parkinson-Syndrom Betroffenen dies schlichtweg nicht tun. Wurden sie gefragt, wie eine Substanz rieche, so führten sie die Probe zwar zur Nase, rochen aber nicht daran. Baten die Forscher sie indes, aktiv daran zu riechen, waren sie dazu durchaus in der Lage und nahmen schließlich den Geruch wahr.
Die Folgen verminderter Geruchswahrnehmung können schwer wiegen. Neben vielen anderen Beeinträchigungen im alltäglichen Leben, kann bei Parkinson-Patienten die Nahrungsaufnahme derart gestört sein, dass es zu Mangelerscheinungen kommt. Jetzt sind die Forscher überzeugt davon, dass sich die Wahrnehmung von Gerüchen - zumindest zeitweise - wieder herstellen lässt. Die Erkrankten müssen einfach nur lernen, wieder aktiv zu riechen.
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