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Chemische DNA-Synthese: Projekt soll künstliches Menschen-Genom erschaffen

Genome komplexer Lebewesen sind viel zu groß, um sie im Labor komplett künstlich herzustellen. Das soll eine neue Initiative ändern.
Nucleobasen und Doppelhelix, im Hintergrund sinistrer Anzugmann, bestimmt von den Großkonzernen oder den Reptiloiden geschickt

Im Prinzip ist das menschliche Erbgut nur eine Sammlung ungewöhnlich komplizierter Moleküle. Nach diesem Motto will nun ein Projekt die Methoden der DNA-Synthese so weit verfeinern, dass vollständige Genome komplett im Labor hergestellt werden können – und das Meisterstück dieser Initiative soll die vollständige DNA eines Menschen sein. Diesen Vorschlag veröffentlichte jetzt eine Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, nachdem sie bereits im Mai 2016 auf einem Treffen die Eckdaten der Initiative festgelegt hatten. Das Hauptziel des "HGP-Write" getauften Projekts ist allerdings, die Kosten für die Herstellung und Analyse extrem großer Erbmoleküle mit mehreren Milliarden Basenpaaren binnen eines Jahrzehnts um mehr als den Faktor 1000 zu senken. Mit heutigen Methoden würde die chemische Synthese des vollständigen menschlichen Genoms über 100 Millionen Euro kosten.

Obwohl das eigentliche Ziel des nach dem Humangenomprojekt (HGP) benannten Vorhabens sehr technischer Natur ist, gab es bereits heftige Diskussionen, seit die Pläne im Mai ruchbar wurden. Warum das so ist, zeigt das ambitionierte Vorhaben, das das Projekt krönen soll: Mit einem vollständig chemisch produzierten menschlichen Genom könnte man einen Menschen erzeugen, der keine biologischen Eltern hat. Sehr theoretisch zumindest. Wie man vom nackten Genom zur vollständigen eukaryotischen Zelle – oder auch nur zu einem funktionierenden Chromatin – gelangt, ist noch offen.

Vielmehr soll HGP-Write analog zum Humangenomprojekt Anwendungen in Forschung, Medizin und Biotechnik ermöglichen, die derzeit aus Kostengründen noch nicht zugänglich sind. Speziell das Gene Editing stoße an bestimmte Grenzen, wenn die gewünschten Änderungen zu groß würden, so die Initiatoren. Es sei ab einem bestimmten Punkt sinnvoller, gleich komplette Erbgutabschnitte zu synthetisieren. 100 Millionen Dollar sollen nun von privaten und institutionellen Spendern eingesammelt werden. Das gesamte Projekt könne aber durchaus eine Milliarde Dollar kosten, vermuten Fachleute.

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