Immunsystem: Protein in der Mitochondrienhülle alarmiert Immunabwehr
US-Forscher haben ein neues Protein entdeckt, das zu Therapien verschiedener Virus-Erkrankungen von Hepatitis über Sars und West-Nil-Fieber bis hin zu Erkältungen führen könnte. Das Besondere an diesem Protein ist seine Position in der Membran der Mitochondrien – den Kraftwerken der Zelle. Es ist damit das erste Mitochondrien-Protein, das auch bei der Abwehr von mikrobiologischen Infektionen eine Rolle spielt, so der Molekularbiologe Zhijian Chen von der Universität von Texas in Dallas und seine Kollegen.
Wegen der großen Anpassungsfähigkeit von Viren halten es die Forscher für durchaus möglich, dass bei manchen Infektionen die Invasoren auch MAVS angreifen und so die Immunabwehr schwächen. Wenn es gelingt, durch eine Therapie die Produktion dieses Proteins anzuregen, könnte man den Körper gegen solche Angriffe stärken, hoffen sie jetzt.
Dem Fundort entsprechend gaben sie dem neuen Protein den Namen "Mitochondrial Anti-Viral Signaling Protein" – kurz MAVS. Seine Rolle bei der Abwehr von Infektionen stellte das Team um Chen bei der Arbeit mit Zellkulturen fest, die so modifiziert waren, dass sie MAVS nicht produzieren konnten. Ohne das Protein reagierten diese hochempfindlich auf Infektionen mit gewöhnlichen RNA-Viren, die zu Erkältungen führen. Zellen, die zu einer Überproduktion von MAVS angeregt worden waren, überlebten die Virus-Infektion. Offenbar übermittelt MAVS die Botschaft eines Rezeptormoleküls, das an virale RNA bindet, an weitere Signalmoleküle des Immunsystems und setzt daher eine Abwehrreaktion in Gang.
Wegen der großen Anpassungsfähigkeit von Viren halten es die Forscher für durchaus möglich, dass bei manchen Infektionen die Invasoren auch MAVS angreifen und so die Immunabwehr schwächen. Wenn es gelingt, durch eine Therapie die Produktion dieses Proteins anzuregen, könnte man den Körper gegen solche Angriffe stärken, hoffen sie jetzt.
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