Direkt zum Inhalt

Krebsforschung: Proteinblockade bremst die Metastasen

Krebsforscher von der Universität Stanford haben möglicherweise einen Weg gefunden, einer Ausbreitung von Krebszellen im Körper vorzubeugen. Das Radiologenteam um Amato Giaccia entdeckte, dass bei Sauerstoffmangel zu Metastasierung neigende Tumoren in verschiedenen Geweben ein bestimmtes Protein bilden.

Metastasen in Lungengewebe | In Schnitten durch das Lungengewebe wird deutlich, dass eine Blockade der LOX-Produktion metastasierende Tumoren bremsen kann: Links sind in der Kontrolle mehrere metastastatische Läsionen zu erkennen – sie enstehen beim Auswandern von Krebszellen in den Blutstrom. Im mittleren Bild sind solche Läsionen seltener (der LOX-Bau war in dem Gewebe genetisch mit shRNA blockiert worden). Gar keine Metastasen (und damit Läsionen) bildeten sich, als die Forscher mit dem chemischen Inhibitor BAPN die Bildung von LOX in hypoxischen Tumoren unterbanden (rechtes Bild).
Ohne dieses Eiweiß, die Lysyloxidase (LOX), nimmt die Ausbreitungs- wahrscheinlichkeit der Krebszellen stark ab. Dies ermittelte das Team in Versuchen an Mäusen, bei denen die Bildung von LOX in verschiedenen Tumoren aus Lunge, Hals oder Kopf blockiert wurde. Dies gelang unter anderem mit dem Antikörper HER2/Neu, mit dem auch schon in klinischen Versuchen an Menschen mit Brustkrebs gute Erfolge erzielt worden waren.

Im nächsten Schritt wollen die Forscher nun herausfinden, welcher Zusammenhang zwischen Sauerstoffmangel und der Bildung von LOX besteht. Die bei Hypoxie zur Metastasierung neigenden Tumoren führen häufig zu den lebensbedrohlichsten Krebserkrankungen.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.