Direkt zum Inhalt

Umfassende Studie: Psychische Erkrankungen unter Wohnungslosen weit verbreitet

Die bislang größte deutsche Studie zu Bedingungen und Ursachen der Wohnungslosigkeit zeigt, dass die psychiatrische Versorgung der Wohnsitzlosen den Bedarf nicht deckt.

Wissenschaftler der Klinik für Psychiatrie am Klinikum rechts der Isar der TU München haben im Rahmen der SEEWOLF-Studie seit dem Jahr 2011 Häufigkeit, Art und Ausmaß psychischer und körperlicher Erkrankungen sowie die kognitive Leistungsfähigkeit bei Münchner Wohnungslosen untersucht. Es handelt sich dabei um die bisher größte entsprechende Studie in Deutschland.

Dabei zeigte sich unter anderem, dass über zwei Drittel der untersuchten wohnungslosen Menschen unter psychischen Erkrankungen leiden, aber nur ein Drittel eine angemessene Versorgung erhält.

Die Ergebnisse würden deutlich machen, dass von Wohnungslosigkeit in erster Linie Menschen betroffen seien, die aus verschiedenen Gründen schon vorher besonders labil und verwundbar waren, fassen die Wissenschaftler zusammen.

Die psychiatrische Betreuung innerhalb der Wohnungslosenhilfe müsse verbessert werden, lautet eine Forderung aus den Ergebnissen. Darüber hinaus sollten Wohnformen eingerichtet werden, in denen nicht die Therapie mit dem Ziel der zeitnahen Heilung im Vordergrund stehe, sondern die langfristige Fürsorge und Unterstützung.

Eine Zusammenfassung der Studienergebnisse findet sich hier zum Download.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.