Sternschwingungen: Pulsar verrät magnetische Schwingungen des Begleitsterns
Der Begleiter des Pulsars PSR J2339–0533 verändert dank seiner magnetischen Aktivität seine Form. Zu diesem Schluss kommen Holger Pletsch und Colin Clark vom Albert-Einstein-Institut in Hannover auf der Basis von Daten des orbitalen Gammastrahlenteleskops Fermi. Der Pulsar und sein Begleiter bilden ein enges Paar, das den gemeinsamen Schwerpunkt in unter fünf Stunden einmal umrundet – dabei heizt der Pulsar den Stern so weit auf, dass das gesamte System von einer Gaswolke eingehüllt und der Beobachtung im Radiobereich entzogen ist. Mit Hilfe der Gammastrahlung des Pulsars vermaßen die Forscher nun trotz dieser Schwierigkeit das System sehr genau. Demnach schwankt die Umlaufperiode der beiden Partner um mehrere Tausendstelsekunden – und das liegt an der veränderlichen Form des Sterns.
Durch seine Magnetfeldaktivität schwingt der Stern wie eine Glocke – alle etwa zweieinhalb Jahre schwankt er zwischen einer eher runden Form und einer eher abgeplatteten. Ursache sind wohl zyklische Veränderungen seines Magnetfelds ähnlich denen, die die Sonnenfleckenaktivität in unserem eigenen System steuern. Je stärker der Stern von der Kugelform abweicht, desto kürzer ist die Umlaufperiode – was sich wiederum in der Regelmäßigkeit seiner Gammastrahlung niederschlägt. Auf diese Weise wollen die Forscher in Zukunft weitergehende Informationen über den Begleitstern und sein Magnetfeld gewinnen, die in anderen Systemen nicht so präzise zugänglich sind.
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