Ethnologie: Pygmäen aus nur einer Population entstanden
Die Vielzahl heutiger Pygmäenvölker ging offenbar doch aus einer einzigen Ursprungspopulation hervor, die sich vor 2800 Jahren aufzuspalten begann. Zu diesem Schluss kommen jetzt Wissenschaftler um Paul Verdu vom Museum National d'Histoire Naturelle in Paris anhand eines Genvergleichs. Bislang galt eine gemeinsame Abstammung angesichts der großen kulturellen und genetischen Unterschiede zwischen den einzelnen Gruppen als unwahrscheinlich.
Die Forscher hatten bei neun westzentralafrikanischen Pygmäenvölkern und zwölf benachbarten Volksgruppen Erbgutproben genommen und insgesamt 604 Menschen untersucht. Wie das Team um Verdu berichtet, hätten trotz starker genetischer Verschiedenartigkeit Hinweise auf eine gemeinsame Abstammung überwogen. Damit halten die Forscher die verbreitete Vorstellung für widerlegt, dass die geringe Körpergröße mehrfach und unabhängig voneinander als Anpassung an ähnliche Umweltbedingungen entstanden sei. Archäologische Befunde haben bislang keine Anhaltspunkte für einen gemeinsamen Ursprung geliefert.
Wie die Wissenschaftler außerdem herausfanden, dürfte sich die gemeinsame Urpopulation der Pygmäen vor 54 000 bis 90 000 Jahren von den übrigen Afrikanern abgespalten haben. Der Beginn von Sesshaftwerdung und Ackerbau in Zentralafrika markiere den Punkt, an dem sie sich aufzuteilen begann: Offenbar wichen die Pygmäen dem Druck der sich ausbreitenden Bauern.
Mit Ausnahme der Kleinwüchsigkeit gibt es nur sehr wenige Gemeinsamkeiten in Kultur, Sprache und Mythologie der zentralafrikanischen Pygmäen. Die starke genetische Verschiedenartigkeit der einzelnen Stämme ist nicht nur das Resultat von Jahrtausende langer Trennung, sondern gehe laut Verdu auch auf anhaltende Vermischung mit den Nachbarvölkern zurück. Von diesen haben die einzelnen Gruppen auch ihre Sprachen übernommen. (jd)
Die Forscher hatten bei neun westzentralafrikanischen Pygmäenvölkern und zwölf benachbarten Volksgruppen Erbgutproben genommen und insgesamt 604 Menschen untersucht. Wie das Team um Verdu berichtet, hätten trotz starker genetischer Verschiedenartigkeit Hinweise auf eine gemeinsame Abstammung überwogen. Damit halten die Forscher die verbreitete Vorstellung für widerlegt, dass die geringe Körpergröße mehrfach und unabhängig voneinander als Anpassung an ähnliche Umweltbedingungen entstanden sei. Archäologische Befunde haben bislang keine Anhaltspunkte für einen gemeinsamen Ursprung geliefert.
Wie die Wissenschaftler außerdem herausfanden, dürfte sich die gemeinsame Urpopulation der Pygmäen vor 54 000 bis 90 000 Jahren von den übrigen Afrikanern abgespalten haben. Der Beginn von Sesshaftwerdung und Ackerbau in Zentralafrika markiere den Punkt, an dem sie sich aufzuteilen begann: Offenbar wichen die Pygmäen dem Druck der sich ausbreitenden Bauern.
Mit Ausnahme der Kleinwüchsigkeit gibt es nur sehr wenige Gemeinsamkeiten in Kultur, Sprache und Mythologie der zentralafrikanischen Pygmäen. Die starke genetische Verschiedenartigkeit der einzelnen Stämme ist nicht nur das Resultat von Jahrtausende langer Trennung, sondern gehe laut Verdu auch auf anhaltende Vermischung mit den Nachbarvölkern zurück. Von diesen haben die einzelnen Gruppen auch ihre Sprachen übernommen. (jd)
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