News: Pyramidengezwitscher
Quetzal, der Vogel des Lichts, galt den Maya als heilig und Götterbote. Am Fuß der Tempelpyramide von Kukulcán in Chichén Itzá lässt sich sein Gezwitscher noch heute vernehmen - wenn der Besucher in die Hände klatscht.
Heute leben nur noch wenige Exemplare. Der Quetzal oder Pharomachrus mocinno, der die Nebelwälder Mittelamerikas bewohnt, gilt als stark bedroht.
Bereits den Maya und den Azteken war der Nationalvogel des heutigen Guatemalas heilig. Der zentrale Tempelbau von Chichén Itzá, die Kukulcán-Pyramide, diente wahrscheinlich in der postklassischen Epoche (900 bis 1200 nach Christus) als Kultstätte für ihren Gott Quetzalcóatl, der auch auf den Namen Kukulcán hörte. Vier Treppen mit jeweils 91 Stufen, gesäumt von steinernen Schlangen, führen auf die in 24 Meter Höhe gelegene Plattform.
Wer als heutiger Tourist die Mühe des Aufstiegs scheut, kann auch am Fuß der Treppen ein interessantes Phänomen wahrnehmen: Einmal kräftig in die Hände geklatscht, vernimmt der erstaunte Besucher ein Echo, dessen Frequenz zunächst ansteigt und dann wieder abfällt. Und so ähnlich erschallt auch der Ruf des Quetzals. Zufall oder steckt hier die Absicht indianischer Architekten hinter?
David Lubman hat als selbstständiger Akustikingenieur schon vielen Echos gelauscht, "aber das war wirklich merkwürdig". Er glaubt nicht an einen Zufall. Was heutigen Touristen den Aufstieg auf die Pyramide so erschwert – die Treppenstufen beginnen sehr niedrig und werden dann immer steiler – ist seiner Ansicht nach von den damaligen Tempelbauern wohl überlegt gewesen. Denn diese ungewöhnliche Bauweise wirft den Schall gerade so zurück, dass er – zumindest mit etwas Phantasie – dem Vogelruf ähnelt.
Dies beweist natürlich noch nichts. Deswegen untersuchte Lubman zusammen mit Sergio Beristain vom Mexican Institute of Acoustics weitere Bauten indianischer Hochkulturen. In der Tat treten ähnliche akustische Phänomen mehrfach auf: Auch die Zitadelle von Teotihuacán, das Hauptzentrum der ersten indianschen Hochkulturs Zentralmexikos, lässt den Quetzal erschallen. Und der fast 100 Meter lange Ballspielplatz von Chichén Itzá, auf dem selbst leises Flüstern noch gut zu hören ist, zeigt die hohen bauakustischen Kenntnisse damaliger Architekten.
Karl Taube von der University of California in Riverside betont, dass Akustik für die Maya eine große Rolle gespielt hat. Vermutlich versammelten die Priester das Volk vor der Kukulcán-Pyramide und ließen es in die Hände klatschen. Die Pyramide antwortete mit der Stimme des heiligen Vogels – und tut es heute, nach tausend Jahren, noch immer.
Bereits den Maya und den Azteken war der Nationalvogel des heutigen Guatemalas heilig. Der zentrale Tempelbau von Chichén Itzá, die Kukulcán-Pyramide, diente wahrscheinlich in der postklassischen Epoche (900 bis 1200 nach Christus) als Kultstätte für ihren Gott Quetzalcóatl, der auch auf den Namen Kukulcán hörte. Vier Treppen mit jeweils 91 Stufen, gesäumt von steinernen Schlangen, führen auf die in 24 Meter Höhe gelegene Plattform.
Wer als heutiger Tourist die Mühe des Aufstiegs scheut, kann auch am Fuß der Treppen ein interessantes Phänomen wahrnehmen: Einmal kräftig in die Hände geklatscht, vernimmt der erstaunte Besucher ein Echo, dessen Frequenz zunächst ansteigt und dann wieder abfällt. Und so ähnlich erschallt auch der Ruf des Quetzals. Zufall oder steckt hier die Absicht indianischer Architekten hinter?
David Lubman hat als selbstständiger Akustikingenieur schon vielen Echos gelauscht, "aber das war wirklich merkwürdig". Er glaubt nicht an einen Zufall. Was heutigen Touristen den Aufstieg auf die Pyramide so erschwert – die Treppenstufen beginnen sehr niedrig und werden dann immer steiler – ist seiner Ansicht nach von den damaligen Tempelbauern wohl überlegt gewesen. Denn diese ungewöhnliche Bauweise wirft den Schall gerade so zurück, dass er – zumindest mit etwas Phantasie – dem Vogelruf ähnelt.
Dies beweist natürlich noch nichts. Deswegen untersuchte Lubman zusammen mit Sergio Beristain vom Mexican Institute of Acoustics weitere Bauten indianischer Hochkulturen. In der Tat treten ähnliche akustische Phänomen mehrfach auf: Auch die Zitadelle von Teotihuacán, das Hauptzentrum der ersten indianschen Hochkulturs Zentralmexikos, lässt den Quetzal erschallen. Und der fast 100 Meter lange Ballspielplatz von Chichén Itzá, auf dem selbst leises Flüstern noch gut zu hören ist, zeigt die hohen bauakustischen Kenntnisse damaliger Architekten.
Karl Taube von der University of California in Riverside betont, dass Akustik für die Maya eine große Rolle gespielt hat. Vermutlich versammelten die Priester das Volk vor der Kukulcán-Pyramide und ließen es in die Hände klatschen. Die Pyramide antwortete mit der Stimme des heiligen Vogels – und tut es heute, nach tausend Jahren, noch immer.
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