Genetik: Qualitäts-Gen im Reis entdeckt
Reis ist inzwischen auf der ganzen Welt ein beliebtes Nahrungsmittel. Doch nicht überall legt man die gleichen Qualitätskriterien an ihn an: Während etwa in China die meisten Menschen lange, dünne und vor allem transparente Körner bevorzugen, mögen Japaner ihr Hauptnahrungsmittel in aller Regel dick und klebrig. Zwei Teams aus Genetikern ist es nun erstmals gelungen, ein Gen im Reis zu identifizieren, das genau für diese Eigenschaften verantwortlich ist.
Das Gen mit dem Namen GL7 oder auch GW7 kann sowohl die Form als auch die Textur der Körner verändern, indem es die einzelnen Zellen dazu anregt, sich längs statt quer zu teilen. Je mehr Kopien dieses Gens eine Reispflanze aufweist, desto länger werden ihre Körner. Entsprechend häufig ist das Gen auch in den Varianten zu finden, die Reisbauern in den USA oder in China anbauen. Reispflanzen aus Japan besitzen dagegen oft nur ein GL7-Allel – die Züchter nutzen diesen Mechanismus also auch heute schon unbewusst. Nun, wo man um das Form-Gen im Reis weiß, könnte man es aber natürlich auch noch gezielter als Stellschraube nutzen, um beispielsweise die Beliebtheit von Sorten zu erhöhen, die zwar gut schmecken und sich gut kochen lassen, in den Augen der Konsumenten aber nicht so appetitlich aussehen, sagen die Forscher im Fachmagazin "Nature". Der Vorteil an GL7 ist nämlich, dass Veränderungen an dem Gen sich nicht negativ auf der Ertrag der Ernte auswirkt. Hier hatten Reisbauern in der Vergangenheit oft Einbußen hinnehmen müssen, wenn sie die Qualität ihres Produkts steigern wollten.
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