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Evolution: Quastenflosser: Tot und lebendig

Lebender Quastenflosser
Der erste Fund einer 400 Millionen Jahre alten, fossilen Quastenflosser-Flosse trägt zur Schließung einer bislang noch vorhandenen evolutionären Erklärungslücke in der Entwicklung von Flossen zu Gliedmaßen bei. Die Versteinerung zeige, dass das Aussehen der lappigen Flossen der damaligen Quastenflosser (Coelacanthiformes) sehr stark den strahlenförmigen Flossen primitiver heutiger Fische gleicht, betont Michael Coates von der Universität Chicago, einer der der beteiligten Biologen.

Aus diesen Flossen – wie sie beispielsweise Haie oder Störe besitzen – entwickelten sich die Fortbewegungsorgane der frühen Quastenflosser, aus denen wiederum im Laufe der Evolution die Gliedmaßen aller anderen Wirbeltiere hervorgingen. Diese Rückschlüsse lassen sich aus den noch lebenden Coelacanthiformes, wie sie beispielsweise vor den Komoren oder Sulawesi schwimmen, nicht ziehen, meint Coates, da sich diese im Vergleich zu ihren frühen Vorfahren bereits zu weit spezialisiert hätten. Das auf den Namen Shoshonia arctopteryx getaufte Fossil steht damit zwischen den frühen Fischen und Tiktaalik roseae, der am Übergang zwischen den Fischen und den Landtieren steht.

Ein lebender Verwandter von Shoshonia arctopteryx ging Fischern in Indonesien ins Netz: der weltweit erst zweite Fang der Art Latimeria menadoensis, die erst 1998 wissenschaftlich beschrieben wurde. Einmal an Land gebracht, überlebte das Tier noch 17 Stunden in einem schwimmenden Käfig, bevor es starb und eingefroren wurde. Nun soll die Art genetisch untersucht werden, um mehr über ihre Verwandtschaftsverhältnisse zu Latimeria chalumnae zu erfahren – ein Quastenflosser, der bei den Komoren sowie Südafrika lebt und 1938 entdeckt wurde. Zuvor dachte die Wissenschaft, diese Fischgruppe wäre bereits vor 30 Millionen Jahren endgültig ausgestorben. (dl)

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