Evolution: Rabenvögel: Gemeinschaftsbrüten ist breitenkreisabhängig
Die in der Vogelfamilie evolutionär sehr hoch stehende Gruppe der Rabenvögel entwickelte nach ihrer stammesgeschichtlichen Entstehung eine soziale Brutpflege, bei der Jungvögel ihren Eltern bei der Aufzucht der nächsten Generation helfen. Diese Bruthilfe wurde jedoch von einigen Arten im Laufe der Ausbreitung in die nördlichen Lagen der Nordhemisphäre wieder aufgegeben.
Das ist das Ergebnis einer phylogenetischen Stammbaumanalyse von Jan Ekman von der Universität Uppsala und Per Ericson vom Schwedischen Museum für Naturgeschichte in Stockholm auf Basis mitochondrialer und Kern-DNA der Vögel. Im folgenden Untersuchungsschritt ließen sie dann Informationen zum Verbreitungsgebiet, dem Lebensraum und vor allem dem Brutverhalten der einzelnen Spezies einfließen. Wichtig ist es dabei zu wissen, dass es bei den Raben, Krähen und Hähern neben Familienhilfe bei der Brut auch nichtverwandte Helfer gibt, die das eigentliche Brutpaar bei der Aufzucht der Jungen unterstützen. Nur die Minderheit der Spezies nimmt keine externe Unterstützung an.
Diese Analyse ergab dann einen engen Zusammenhang zwischen dem Verbreitungsgebiet der jeweiligen Art und dem Brutverhalten: Spezies, die in den Tropen und Subtropen leben, arbeiten bei der Aufzucht wesentlich häufiger zusammen als ihre Verwandten in den hohen Breiten der Nordhalbkugel. Sie alle stammen ursprünglich von rein paargebundenen Ur-Rabenvögeln ab, die erstmalig im australisch-papuanischen Raum auftraten. Von dort breiteten sich dann die nicht-sozialen Arten und Gattungen gen Norden aus. Im Süden entwickelte sich dagegen eine zweite Linie, die sich im Laufe der Zeit sekundär das kooperative Brutverhalten aneignete. Zusammenhänge mit dem bewohnten Lebensraum gab es dagegen nicht.
Als Ursache für die breitenkreisabhängigen Unterschiede vermuten die Wissenschaftler klimatische Hintergründe. Die Rabenvögel sind in den hohen Breiten stärkeren saisonalen Schwankungen in der Versorgung mit Nahrung und größeren Wetterextremen ausgesetzt als in den Tropen. Durch die frühe Trennung der Familien- oder Gruppenverbände versuchen sie daher möglichen Konkurrenzsituationen aus dem Weg zu gehen. Den stärkeren Zusammenhalt in den Tropen wiederum könnte der Mangel an geeigneten und freien Brutplätzen in "gesättigten" Lebensräumen hervorrufen.
Allerdings zeigen auch Rabenvögel im Norden in Notzeiten einen stärkeren verwandtschaftlichen Zusammenhalt: Wird aus einem Grund die Trennung von Eltern und Kindern verzögert, so teilen die Erwachsenen in Notzeiten ihre Nahrung mit dem Nachwuchs, während fremde Artgenossen aggressiv vertrieben werden.
Das ist das Ergebnis einer phylogenetischen Stammbaumanalyse von Jan Ekman von der Universität Uppsala und Per Ericson vom Schwedischen Museum für Naturgeschichte in Stockholm auf Basis mitochondrialer und Kern-DNA der Vögel. Im folgenden Untersuchungsschritt ließen sie dann Informationen zum Verbreitungsgebiet, dem Lebensraum und vor allem dem Brutverhalten der einzelnen Spezies einfließen. Wichtig ist es dabei zu wissen, dass es bei den Raben, Krähen und Hähern neben Familienhilfe bei der Brut auch nichtverwandte Helfer gibt, die das eigentliche Brutpaar bei der Aufzucht der Jungen unterstützen. Nur die Minderheit der Spezies nimmt keine externe Unterstützung an.
Diese Analyse ergab dann einen engen Zusammenhang zwischen dem Verbreitungsgebiet der jeweiligen Art und dem Brutverhalten: Spezies, die in den Tropen und Subtropen leben, arbeiten bei der Aufzucht wesentlich häufiger zusammen als ihre Verwandten in den hohen Breiten der Nordhalbkugel. Sie alle stammen ursprünglich von rein paargebundenen Ur-Rabenvögeln ab, die erstmalig im australisch-papuanischen Raum auftraten. Von dort breiteten sich dann die nicht-sozialen Arten und Gattungen gen Norden aus. Im Süden entwickelte sich dagegen eine zweite Linie, die sich im Laufe der Zeit sekundär das kooperative Brutverhalten aneignete. Zusammenhänge mit dem bewohnten Lebensraum gab es dagegen nicht.
Als Ursache für die breitenkreisabhängigen Unterschiede vermuten die Wissenschaftler klimatische Hintergründe. Die Rabenvögel sind in den hohen Breiten stärkeren saisonalen Schwankungen in der Versorgung mit Nahrung und größeren Wetterextremen ausgesetzt als in den Tropen. Durch die frühe Trennung der Familien- oder Gruppenverbände versuchen sie daher möglichen Konkurrenzsituationen aus dem Weg zu gehen. Den stärkeren Zusammenhalt in den Tropen wiederum könnte der Mangel an geeigneten und freien Brutplätzen in "gesättigten" Lebensräumen hervorrufen.
Allerdings zeigen auch Rabenvögel im Norden in Notzeiten einen stärkeren verwandtschaftlichen Zusammenhalt: Wird aus einem Grund die Trennung von Eltern und Kindern verzögert, so teilen die Erwachsenen in Notzeiten ihre Nahrung mit dem Nachwuchs, während fremde Artgenossen aggressiv vertrieben werden.
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