Asteroiden: Die schärfsten Radarbilder des "Halloween-Asteroiden" 2015 TB145
Den dichten Vorbeiflug des Asteroiden 2015 TB145 an der Erde am 31. Oktober 2015 nutzte die US-Raumfahrtbehörde NASA zur Untersuchung des Himmelskörpers mit Radarwellen. Mit den Radioteleskopen von Arecibo in Puerto Rico, Goldstone in Kalifornien und Green Bank in West Virginia wurden detaillierte Radarkarten des rund 600 Meter großen Himmelskörpers zur Zeit seiner dichtesten Annäherung aufgenommen. Sie enthüllen ein rundliches, unregelmäßig geformtes Objekt, auf dessen Oberfläche einzelne Felsbrocken zu sehen sind. Bei anderen länglichen Strukturen könnte es sich um kleine Bergrücken handeln. Auch Höhlungen lassen sich erkennen, die vielleicht Einschlagkrater sein könnten. Die besten Radarkarten erreichen eine räumliche Auflösung von nur vier Metern pro Bildpunkt.
Die schärfsten Aufnahmen wurden durch eine Zusammenarbeit der 70-Meter-Antenne in Goldstone mit dem 100-Meter-Radioteleskop von Green Bank gewonnen. Dabei diente die Antenne in Kalifornien als leistungsstarker Sender für die Radarwellen, die vom Asteroiden reflektiert und von der hochempfindlichen Antenne in West Virginia aufgefangen wurden. Die acht Bilder entstanden in einem Zeitraum von nur 13 Minuten am 31. Oktober 2015, als 2015 TB145 rund 490 000 Kilometer oder den 1,3-fachen Abstand Erde-Mond von unserem Planeten entfernt war.
2015 TB145 reflektiert im sichtbaren Licht nur rund sechs Prozent der auf ihn treffenden Sonnenstrahlung zurück ins All. Er ist also so schwarz wie Kohle. Wegen seines stark elliptischen Orbits, der fast bis zur Umlaufbahn von Jupiter reicht, vermuten die Planetenforscher, dass 2015 TB145 womöglich ein erloschener Komet ist. Dieser hätte dann bei seinen Umläufen um die Sonne den größten Teil der in ihm enthaltenen gefrorenen Gase verloren, so dass nur der Rest aus festem, kohlenstoffhaltigem Material zurückblieb. Der Himmelskörper benötigt für einen Umlauf rund drei Jahre und entfernt sich bis zum 3,9-Fachen des Abstands Erde-Sonne von unserem Zentralgestirn. Seine Umlaufbahn ist um rund 40 Grad gegenüber der Ebene der Erdbahn, der Ekliptik, geneigt. Damit ähnelt sein Orbit stark den Kometen der so genannten Jupiter-Familie.
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