News: Radikale verhindern Leben auf dem Mars
Im Labor stellte Yen mit seinen Kollegen die Marsoberfläche mit allen bekannten Charakteristika nach: Mars-ähnliche Gesteine (Labradorite) unter einer extrem trockenen sauerstoffhaltigen Atmosphäre. Die Gesteine bestrahlten sie dann mit ultraviolettem Licht. Unter diesen Bedingungen entstanden bereits nach 20 Stunden die Sauerstoff-Radikale. Nach Aussage von Yen, ist das die Erklärung für die reaktive Eigenheit des Marsbodens, der organische Moleküle nicht zulässt. "Unsere Untersuchung zielte nicht darauf, zu zeigen, ob sich überhaupt jemals Leben auf dem Mars bildete, sondern darauf uns Informationen zu liefern, wo wir nach Leben oder Beweisen für vergangenes Leben suchen sollen."
Die neuen Ergebnisse schließen es auch weiterhin nicht aus, dass es innerhalb von Gesteinen oder in hinreichender Tiefe im Marsboden Schutz vor den Sauerstoff-Radikalen und damit Leben auf organischer Basis geben könnte. Wie tief die Radikale in den Boden eindringen, wollen die Forscher als nächstes herausfinden – und damit natürlich auch – wie tief man bei der nächsten Mars-Mission graben müsste, um eventuell doch noch auf Leben zu stoßen.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 2.3.2000
"Keine Spur von Leben" - Spektrum Ticker vom 25.2.2000
"Schwarze Spuren im Sand"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 16.12.1999
"Badespaß auf dem Mars"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich)
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