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News: Radiointerferometrie in Echtzeit

Zum ersten Mal wurde ein australisches Radioteleskop in Echtzeit mit Radioteleskopen in China und Europa verbunden. Die Astronomen schufen so ein Riesenteleskop mit einem effektiven Durchmesser von rund 12300 Kilometern.
Das Hartebeesthoek Radioteleskop
Der Zusammenschluss des Radioteleskops Hartebeesthoek der Australian Commonwealth Scientific and Research Organization (CSIRO) mit Radioteleskopen in China und Europa entspricht einer einzigen Radioschüssel mit einem Durchmesser von rund 12300 Kilometern. "Es ist eine Premiere für uns. Zum ersten Mal konnten wir Teleskope in Echtzeit miteinander verbinden, die über zwölftausend Kilometer voneinander entfernt sind", sagte Dr. Tasso Tzioumis von der CSIRO. Die Daten der Einzelteleskope wurden mit einer Übertragungsrate von 256 Megabyte pro Sekunde um die halbe Erde zu einem Forschungszentrum in Europa geschickt. Das ist zehn mal so schnell, wie die beste in Australien verfügbare Breitbandinternetverbindung. Alle drei Sekunden wird also eine Datenmenge übertragen, die der Kapazität einer handelsüblichen CD entspricht. Die Ergebnisse übertrugen die Forscher dann nach Xi´an in China, wo sie die Besucher des Asia-Pacific Advanced Network Meeting (APAN) in Augenschein nahmen.

Diese Technik, Teleskope auf verschiedenen Kontinenten in Echtzeit miteinander zu verbinden, nennt man Very-Long-Baseline-Interferometrie (VLBI). Bevor die von der CSIRO bereitgestellte Datenautobahn eröffnet wurde, dauerte es mehrere Wochen bis Monate, die VLBI-Technik anzuwenden. "Wir speicherten damals neben den Teleskopdaten auch die Zeitsignale einer Atomuhr auf CD. Die Datenträger schickten wir zu einer zentralen Einrichtung, wo sie mit den Daten der anderen Teleskope verknüpft und ausgewertet wurden", so Dr. Tzioumis weiter. Jetzt ist es möglich, alle Radioteleskope in Echtzeit wie eine riesige Radioschüssel zusammenarbeiten zu lassen, was eine enorme Zeitersparnis bedeutet.

Was bringt die VLBI-Technik?

Das Auflösungsvermögen ist definiert als der Quotient aus beobachteter Wellenlänge und dem Teleskopdurchmesser. Je größer also der Teleskopdurchmesser, desto besser ist die Auflösung der aufgenommenen Daten. Auf diese Weise eröffnen sich den Forschern feinere Details der beobachteten Objekte.

AK

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