Geophysik: Rätsel um Chile-Erdbeben gelöst
1960 ereignete sich in Chile das bislang heftigste erfasste Beben mit einer Magnitude von 9,5. Die Bebenstärke verwirrte die Forscher: Um eine solche Energie freizusetzen, müsste sich die Spannung im Untergrund über mehrere Jahrhunderte hinweg angestaut haben – das letzte schwere Beben war aber erst 1837 aufgetreten. Sedimentanalysen zeigen nun, dass diese vorangegangene Erschütterung offenbar nicht die gesamte angestaute Spannung gelöst hatte.
Marco Cisternas von der Universität Valparaiso und seine Mitarbeiter hatten in Sedimentschichten der Mündungsregion des Rio Maullin nach Spuren früherer Überschwemmungen und Tsunamis gesucht, die auf entsprechende starke Beben hindeuten. Für die letzten zweitausend Jahre konnten sie anhand von Sandschichten sieben solche Ereignisse feststellen. Für das Beben von 1837, das Hawaii einen Tsunami von sechs Metern Höhe bescherte, fanden sie allerdings keine Hinweise. Ebensowenig zeigte sich eine ebenfalls als verheerend beschriebene Erschütterung von 1737. Die Analyse von Baumringen und schriftlichen Zeugnissen untermauerte, dass die beiden Beben offenbar keinen Tsunami oder längerfristige Überschwemmungen in der Region verursachtet hatten.
Wenn es weder zu einer Flutwelle noch zu Land unter kam, so dürften die Beben bei weitem nicht so viel Spannung gelöst haben wie vermutet, folgern die Forscher. Den letzten Nachweis für einen schweren Tsunami entdeckten die Wissenschaftler erst für das Beben von 1575. Somit verging die erwartete Zeit bis zum nächsten katastrophalen Ereignis, erklären Cisternas und seine Mitarbeiter.
Falls sich Spannungen im Untergrund trotz Beben erhalten, wäre dies auch eine Erklärung für das verheerende Beben vor Sumatra im Dezember 2004. Auch hier hatte die Erde erst 1881 gebebt, mit einer Magnitude von 7,9. Im Laufe der seitdem vergangenen 123 Jahre hätte Modellen zufolge der Versatz in der Störung aber nur vier bis höchstens sieben Metern betragen dürfen – die Platten verschoben sich im Bereich der Nikobaren jedoch um zehn Meter gegeneinander.
Marco Cisternas von der Universität Valparaiso und seine Mitarbeiter hatten in Sedimentschichten der Mündungsregion des Rio Maullin nach Spuren früherer Überschwemmungen und Tsunamis gesucht, die auf entsprechende starke Beben hindeuten. Für die letzten zweitausend Jahre konnten sie anhand von Sandschichten sieben solche Ereignisse feststellen. Für das Beben von 1837, das Hawaii einen Tsunami von sechs Metern Höhe bescherte, fanden sie allerdings keine Hinweise. Ebensowenig zeigte sich eine ebenfalls als verheerend beschriebene Erschütterung von 1737. Die Analyse von Baumringen und schriftlichen Zeugnissen untermauerte, dass die beiden Beben offenbar keinen Tsunami oder längerfristige Überschwemmungen in der Region verursachtet hatten.
Wenn es weder zu einer Flutwelle noch zu Land unter kam, so dürften die Beben bei weitem nicht so viel Spannung gelöst haben wie vermutet, folgern die Forscher. Den letzten Nachweis für einen schweren Tsunami entdeckten die Wissenschaftler erst für das Beben von 1575. Somit verging die erwartete Zeit bis zum nächsten katastrophalen Ereignis, erklären Cisternas und seine Mitarbeiter.
Falls sich Spannungen im Untergrund trotz Beben erhalten, wäre dies auch eine Erklärung für das verheerende Beben vor Sumatra im Dezember 2004. Auch hier hatte die Erde erst 1881 gebebt, mit einer Magnitude von 7,9. Im Laufe der seitdem vergangenen 123 Jahre hätte Modellen zufolge der Versatz in der Störung aber nur vier bis höchstens sieben Metern betragen dürfen – die Platten verschoben sich im Bereich der Nikobaren jedoch um zehn Meter gegeneinander.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.