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Naturschutz: Rätselhaftes Massensterben beendet, Ursache weiter unklar

Für den Schutz der Art bedeutet das einen herben Rückschlag: Die Hälfte aller Saigaantilopen starb in den letzten Wochen.
Saiga-Antilope mit Jungtier

Die gute Nachricht zuerst: Das massenhafte Sterben der zentralasiatischen Saigaantilopen scheint beendet zu sein. In den vergangenen Tagen fanden Veterinäre um Eleanor Jane Milner-Gulland von der Saiga Conservation Alliance keine verendenden Saigas mehr in den kasachischen Steppen, wie die Organisation mitteilte. In den letzten Wochen gingen aber mindestens 134 000 Tiere aus bislang unbekannten Gründen zu Grunde – mehr als ein Drittel und vielleicht sogar die Hälfte des momentanen Weltbestands der Art. "Wahrscheinlich handelte es sich um eine Kombination verschiedenster Faktoren: Die Weibchen waren nach dem Kalben geschwächt; in der Herde zirkulierte bereits eine Infektion, die normalerweise keine Symptome auslöst. Vielleicht spielten auch die Weidepflanzen und das Wetter eine Rolle – und hinzu kam womöglich noch eine weitere Infektion, die über Zecken oder Mücken übertragen wird", so Milner-Gulland. Nichts davon hätte allein den Bestandszusammenbruch verursacht, aber kombiniert wirkten sie wie der perfekte Sturm.

Dabei bildeten die Herden in der Betpak-Dala-Region bislang das Rückgrat der Population: Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion lebte die Wilderei stark auf und dezimierte die Zahl der Tiere, deren Horn in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet wird. Zusammen mit Lebensraumverlusten und zerstörten Wanderungsrouten sorgte diese Jagd dafür, dass bis zur Jahrtausendwende nur rund 20 000 der Huftiere überlebt hatten – nachdem wenige Jahrzehnte zuvor noch Millionen durch die Steppe zogen. Strenge Schutzmaßnahmen ließen die Population wieder auf 260 000 Exemplare wachsen. Neben Betpak-Dala gibt es noch vier weitere Gebiete, in denen Saigas leben; in einer Region der Mongolei existiert eine eigene Unterart. Schon zu früheren Zeiten hatte es Massensterben in den Herden gegeben, doch waren die Bestände damals größer.

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