Australien: Ranchroboter soll Kühe hüten
Manche Farmen in Australien erstrecken sich über tausende Quadratkilometer fernab von größeren menschlichen Ansiedlungen. Gut für die Rinder, die dort in freier Natur viel Platz zum Grasen haben; schlecht für die Rancher, die ihre Tiere eigentlich nur unter hohem Personaleinsatz hüten können. Doch immer weniger Menschen interessieren sich für den Beruf des Cowboys. Ein Roboter, den australische Forscher nun entwickelt haben, soll hier einspringen: Er folgt der Herde und beobachtet die Tiere mit diversen Sensoren. Entdeckt er ein krankes Tier, informiert er den Rancher.
So berichtet es das Magazin "New Scientist". Das Gerät haben Wissenschaftler des Australian Centre for Field Robotics an der University of Sydney entwickelt. Es basiert auf der oben abgebildeten Hüte-Plattform Shrimp, an der die Wissenschaftler seit mehreren Jahren forschen und die sie jetzt mit neuer Steuerungssoftware ausgestattet haben. Zwei Jahre werde das Team um Salah Sukkarieh den automatischen Farmhelfer nun testen, heißt es in dem Bericht.
Kranke und verletzte Tiere soll der Roboter mit Hilfe seiner Wärmebildkamera und anhand ihres Gangs identifizieren. Eine große Herausforderung für den vierrädrigen Roboter ist dabei die Navigation im offenen Gelände. Bäume, Steine, Gräben und Hügel stellen für autonome Maschinen nach wie vor beträchtliche Hindernisse dar. Der Besitzer des Roboters wird darum öfter seiner im Gestrüpp verhedderten Maschine aus der Patsche helfen müssen – ob das Gerät diesen Zusatzaufwand wieder wettmachen kann, wird sich wohl im Rahmen des Langzeittests erweisen.
Das australische Forschungszentrum entwickelt daneben auch Roboter für andere landwirtschaftliche Aufgaben. Ihr "Ladybug" beispielsweise fährt Pflanzreihen ab und identifiziert dabei Unkräuter, die er entweder auszupft oder mit einem dünnen Strahl Unkrautvernichter bespritzt.
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