Paläoanthropologie: Rasante Reise
Die Wiege der Menschheit - da sind sich die Anthropologen sicher - stand in Afrika. Von hier aus eroberten reisefreudige Hominiden fast die ganze Welt und gelangten schließlich auch bis in die hintersten Winkel Chinas. Und das noch schneller als bisher vermutet.
Mit dem "Pekingmenschen" kann China – schon immer stolz auf seine uralte Kultur – auf einen sehr frühen Einwohner verweisen. Dabei sind dessen in den 1920er Jahren aufgetauchten sterblichen Überreste, die heutige Anthropologen der Art Homo erectus zuweisen, mit "nur" einer halben Million Jahren gar nicht mal so alt.
Inzwischen gelangten immer mehr Funde ans Tageslicht, die eine viel frühere Besiedlung des heutigen Chinas nachweisen. Den bisherigen Rekord stellten die 1980 entdeckten und 2001 beschriebenen Steinwerkzeuge aus dem Nihewan-Becken im Nordosten des Landes dar. Nach der Altersbestimmung von Rixiang Zhu von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, können die Artefakte, die Homo erectus einst angefertigt hatte, das stolze Alter von 1,36 Millionen Jahre aufweisen.
Der damalige Fund galt als erstaunlich. Denn dass Homo erectus schon so früh nach Nordostasien nördlich des 40. Breitengrades vorstoßen konnte, hatten Anthropologen bis dahin noch nicht für möglich gehalten.
Doch Zhu und seine Kollegen setzen jetzt noch eins drauf. In Majuangou, ebenfalls im Nihewan-Becken, tauchten bei mehreren Grabungskampagnen in den 1990er Jahren in 40 bis 75 Meter Tiefe Hunderte von Steinwerkzeugen auf – darunter Klingen, Schaber und Kratzer – sowie Säugetierknochen, die offenbar mit derartigen Werkzeugen bearbeitet worden sind.
Wie schon bei vorherigen Altersbestimmungen nutzen die Forscher auch diesmal das Erdmagnetfeld zur Datierung. Denn dieses Magnetfeld hat sich in den letzten Jahrmillionen mehrfach umgekehrt, was sich in der Ausrichtung magnetischer Minerale widerspiegelt. Da die Zeitpunkte der Feldumkehrungen bekannt sind, lassen sich hiermit Schichten recht genau datieren.
Die oberste Schicht, aus der die geborgenen Artefakte stammen, ist demnach 1,32 Millionen Jahre alt – und passt damit sehr gut in das Alter der bisherigen Funde. Der untersten Schicht konnten die Forscher jedoch ein Alter von 1,66 Millionen Jahre zuweisen. Der bisherige Altersrekord eines Hominidennachweises in Nordostasien wird also um 300 000 Jahre überboten.
Damit bestätigt sich, dass die Hominiden, die ihre afrikanische Heimat verließen, sehr schnell unterwegs gewesen sein müssen, um die Welt zu erobern. Vermutlich ermöglichte ihnen ein günstiges Klima die rasche Reise, die sie schließlich auch bis in die hintersten Winkel Chinas bringen sollte.
Inzwischen gelangten immer mehr Funde ans Tageslicht, die eine viel frühere Besiedlung des heutigen Chinas nachweisen. Den bisherigen Rekord stellten die 1980 entdeckten und 2001 beschriebenen Steinwerkzeuge aus dem Nihewan-Becken im Nordosten des Landes dar. Nach der Altersbestimmung von Rixiang Zhu von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, können die Artefakte, die Homo erectus einst angefertigt hatte, das stolze Alter von 1,36 Millionen Jahre aufweisen.
Der damalige Fund galt als erstaunlich. Denn dass Homo erectus schon so früh nach Nordostasien nördlich des 40. Breitengrades vorstoßen konnte, hatten Anthropologen bis dahin noch nicht für möglich gehalten.
Doch Zhu und seine Kollegen setzen jetzt noch eins drauf. In Majuangou, ebenfalls im Nihewan-Becken, tauchten bei mehreren Grabungskampagnen in den 1990er Jahren in 40 bis 75 Meter Tiefe Hunderte von Steinwerkzeugen auf – darunter Klingen, Schaber und Kratzer – sowie Säugetierknochen, die offenbar mit derartigen Werkzeugen bearbeitet worden sind.
Wie schon bei vorherigen Altersbestimmungen nutzen die Forscher auch diesmal das Erdmagnetfeld zur Datierung. Denn dieses Magnetfeld hat sich in den letzten Jahrmillionen mehrfach umgekehrt, was sich in der Ausrichtung magnetischer Minerale widerspiegelt. Da die Zeitpunkte der Feldumkehrungen bekannt sind, lassen sich hiermit Schichten recht genau datieren.
Die oberste Schicht, aus der die geborgenen Artefakte stammen, ist demnach 1,32 Millionen Jahre alt – und passt damit sehr gut in das Alter der bisherigen Funde. Der untersten Schicht konnten die Forscher jedoch ein Alter von 1,66 Millionen Jahre zuweisen. Der bisherige Altersrekord eines Hominidennachweises in Nordostasien wird also um 300 000 Jahre überboten.
Damit bestätigt sich, dass die Hominiden, die ihre afrikanische Heimat verließen, sehr schnell unterwegs gewesen sein müssen, um die Welt zu erobern. Vermutlich ermöglichte ihnen ein günstiges Klima die rasche Reise, die sie schließlich auch bis in die hintersten Winkel Chinas bringen sollte.
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