Intelligenz: Ratten lernen Regeln
Nur der Mensch ist, so die gängige Meinung, fähig zum abstrakten Denken: Wir können Erfahrungen verallgemeinern und auf unbekannte Situationen anwenden. Wie sich nun zeigt, haben bis zu einem gewissen Grad aber auch Tiere diese Fähigkeit. So können Ratten offenbar nicht nur Muster lernen, sondern zugleich die abstrakten Regeln begreifen, die dahinter stecken.
Das stellten der Psychologe Robin A. Murphy vom University College in London und seine Mitarbeiter fest. Sie spielten Ratten vor der Fütterung Tonfolgen vor. Diese variierten nach einem bestimmten Muster wie „hoch-tief-hoch“ oder „tief-tief-hoch“. Nachdem die Tiere auf ein bestimmtes Signal konditioniert waren, spielten die Psychologen die Tonfolgen ohne Fütterung ab und beobachteten das Verhalten der Ratten. Diese konnten die „Melodien“ sehr wohl unterscheiden. Hörten sie das gelernte Muster, eilten sie zur Futterstelle und steckten ihre Köpfe in den Trog.
Nun kam das eigentliche Experiment. Die Forscher transponierten die Tonfolgen um ein gutes Stück nach oben oder unten. Das Signal klang damit völlig anders, nur die Reihenfolge von tieferen und höheren Tönen war gleich geblieben. Trotzdem erkannten es die Ratten sofort. Sie hatten sich also nicht die Töne gemerkt, sondern die Regel hinter deren Abfolge.
Dass die Nager über ein erstaunliches Abstraktionsvermögen bei akustischen Wahrnehmungen verfügen, zeigen auch Ergebnisse spanischer Forscher von vor zwei Jahren. Demnach können Ratten Sprachen wie Holländisch und Japanisch unterscheiden.
Malte Jessl
Das stellten der Psychologe Robin A. Murphy vom University College in London und seine Mitarbeiter fest. Sie spielten Ratten vor der Fütterung Tonfolgen vor. Diese variierten nach einem bestimmten Muster wie „hoch-tief-hoch“ oder „tief-tief-hoch“. Nachdem die Tiere auf ein bestimmtes Signal konditioniert waren, spielten die Psychologen die Tonfolgen ohne Fütterung ab und beobachteten das Verhalten der Ratten. Diese konnten die „Melodien“ sehr wohl unterscheiden. Hörten sie das gelernte Muster, eilten sie zur Futterstelle und steckten ihre Köpfe in den Trog.
Nun kam das eigentliche Experiment. Die Forscher transponierten die Tonfolgen um ein gutes Stück nach oben oder unten. Das Signal klang damit völlig anders, nur die Reihenfolge von tieferen und höheren Tönen war gleich geblieben. Trotzdem erkannten es die Ratten sofort. Sie hatten sich also nicht die Töne gemerkt, sondern die Regel hinter deren Abfolge.
Dass die Nager über ein erstaunliches Abstraktionsvermögen bei akustischen Wahrnehmungen verfügen, zeigen auch Ergebnisse spanischer Forscher von vor zwei Jahren. Demnach können Ratten Sprachen wie Holländisch und Japanisch unterscheiden.
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