Raumfahrt: Erste kommerzielle Dragon-Raumkapsel zurückgekehrt
Die unbemannte Raumkapsel Dragon der privaten US-Raumfahrtfirma SpaceX wasserte am 28. Oktober 2012 um 20:22 Uhr MEZ rund 400 Kilometer vor der Küste von Südkalifornien. An Bord befanden sich 758 Kilogramm Nutzlast, darunter biomedizinische Proben, Geräte und andere Gegenstände. Beim biomedizinischen Material handelt es sich unter anderem um Blut- und Urinproben, die in einem speziellen Gefriersystem tiefgekühlt zur Erde transportiert wurden. Sie sollen Aufschluss über den Gesundheitszustand der Astronauten an Bord der Internationalen Raumstation ISS bieten. Die Landung konnte vom Bergungsschiff aus beobachtet werden, welches die Kapsel auch rasch an Bord hievte. Das Schiff befindet sich nun auf dem Rückweg zu einem Hafen nahe Los Angeles, wo nach der Ankunft die eilige und verderbliche Fracht an die NASA übergeben wird. Danach wird die Raumkapsel nach McGregor in Texas transportiert, wo sich die Hauptbasis von SpaceX befindet.
Der Flug von Mission CRS-1 begann am 7. Oktober mit dem Start von Cape Canaveral. Drei Tage später näherte sich die Raumkapsel der ISS dicht an. Sie wurde mit dem Roboter-Greifarm eingefangen, um sie danach fest und druckdicht an die Station anzukoppeln. Der Start verlief nicht völlig problemlos, denn eines der neun Triebwerke der ersten Stufe der Trägerrakete Falcon-9 schaltete sich während des Aufstiegs ab. Der Ausfall ließ sich aber durch eine längere Brenndauer der anderen acht Triebwerke kompensieren.
Die Mission CRS-1, "Commercial Resupply Services", englisch: Kommerzielle Nachschubdienste, war der erste von mindestens zwölf Flügen zur ISS, die von der US-Raumfahrtbehörde NASA bezahlt werden. Derzeit ist Dragon das einzige Raumfahrzeug, das nach Einstellung der Spaceshuttle-Missionen im Jahr 2011 größere Mengen an Nutzlast zurück zur Erde transportieren kann. Die anderen unbemannten Raumfrachter, wie die russischen Progress-Kapseln oder das europäische "Automated Transfer Vehicle" verglühen bei ihrer Rückkehr nach Plan in der Atmosphäre. Die bemannten Sojus-Raumschiffe können bei ihren Landungen nur wenige Kilogramm an Probenmaterial zur Erde mitnehmen.
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