Raumfahrt: Hitzeschildtest erfolgreich
Erst hatte es nur nach einem Teilerfolg am 28. Juni 2014 ausgesehen, da sich der ebenfalls zu erprobende Fallschirm nicht plangemäß entfaltet hatte. Somit war die Testkapsel relativ hart auf dem Wasser des Pazifiks aufgeschlagen, so dass erst ein Verlust befürchtet wurde. Aber im späteren Verlauf konnten Bergungstaucher der US Navy die Testraumkapsel praktisch unbeschädigt bergen, so dass nun alle Daten des Testflugs des "Low-Density Supersonic Decelerator" (LDSD) ausgewertet werden können. Der LDSD ist eine Testversion für künftige Landeunternehmen auf dem Mars, bei dem größere Massen als bislang auf den Roten Planeten gebracht werden sollen.
Begonnen hatte das Unternehmen um 20:45 Uhr MESZ (8:45 Uhr Ortszeit) mit einem Ballonaufstieg von der hawaiianischen Insel Kauai. Ein Heliumballon trug die Testraumkapsel bis in eine Höhe von 40 Kilometern über dem Ozean. Um 21:05 Uhr MESZ wurde die Kapsel ausgeklinkt. Dann zündete ein Raketenmotor und beförderte LDSD bis in eine Höhe von 55 Kilometern, wobei die Kapsel eine Geschwindigkeit von Mach 3,8 erreichte. Daraufhin wurde das erste Element dieses Testflugs aktiviert, ein aufblasbarer Bremsschild, der als "Supersonic Inflatable Aerodynamic Decelarator" (SIAD) bezeichnet wird. Er ist ringförmig und vergrößert die Querschnittsfläche der Testkapsel. Damit sorgt er für eine stärkere Abbremsung durch Reibung in der Lufthülle, als es die Kapsel allein mit ihrem Hitzeschild erreichen könnte.
Nachdem SIAD die Kapsel auf eine Geschwindigkeit von Mach 2,5 heruntergebremst hatte, wurde das zweite Bremselement aktiviert, ein riesiger Fallschirm, der sich bei Überschallgeschwindigkeit öffnen lässt ohne dabei zu zerreißen. Allerdings öffnete sich dieser rund 30 Meter große Fallschirm, der Supersonic Disk Sail Parachute, nicht wie geplant zu voller Größe, so dass die Testkapsel nach ihrem Abstieg relativ hart auf dem Wasser aufschlug. Wie sich später herausstellte, konnte der defekte Fallschirm die Kapsel jedoch immerhin so stark abbremsen, dass sie mit nur rund 40 Kilometer pro Stunde ins Meer fiel und somit intakt blieb. Nun können auch die Datenrekorder an Bord des LDSD ausgewertet werden, um mehr über den Flug zu erfahren. Für nächstes Jahr plant die NASA einen weiteren Test des Fallschirmsystems.
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