Weltraumforschung: Raumfahrtaktivitäten im Jahr 2013
Gute Vorsätze für 2013 haben auch die großen Raumfahrtbehörden: Eine Vielzahl spannender Missionen soll in diesem Jahr ins All befördert werden. Neben der regen Aktivität der NASA und der ESA rücken in diesem Jahr auch die chinesische und die indische Raumfahrtbehörden immer weiter in den Fokus der wissenschaftlichen Aufmerksamkeit. Die Ziele der wichtigsten Raumsonden und ihre geplanten Starts sind in dieser Übersicht zusammen gestellt:
- Im April möchte die europäische Raumfahrtbehörde ESA ihre Mission SWARM in die Erdumlaufbahn schießen. SWARM besteht aus drei Satelliten, die das Magnetfeld der Erde und dessen Entwicklung erforschen sollen.
- Für Juni ist der fünfte bemannte Raumflug der Chinesen geplant: Die Mission Shenzhou 10 soll drei chinesische Astronauten zur chinesischen Raumstation Tiangong-1 befördern, darunter ist auch eine Astronautin.
- In der zweiten Jahreshälfte soll der ESA-Satellit Gaia ins All geschossen werden. Von allen wissenschaftlichen Projekten, die 2013 in der Raumfahrt realisiert werden sollen, ist Gaia das herausragendste. Dieser Satellit soll eine dreidimensionale Karte unseres Milchstraßensystems erstellen. Dazu wird er die Position und Bewegung von ungefähr einer Milliarde Sternen bestimmen. Die Entstehung der Milchstraße, sowie ihre Entwicklung auf Grund der sich bewegenden Sterne lässt sich dadurch erforschen.
Doch auch die Farbe und Helligkeit der Sterne wird von Gaia gemessen. Die Farbe eines Sterns erlaubt Rückschlüsse auf seine chemische Zusammensetzung. Aus diesen Daten lässt sich somit die chemische Entwicklung unserer Milchstraße entschlüsseln. Auch Exoplanetensysteme lassen sich mit Gaia entdecken: In einem Umkreis von 150 Lichtjahren kann der Satellit jeden jupitergroßen Planeten entdecken, der sein Gestirn in maximal neun Jahren umkreist.
Die geplante Missionsdauer von Gaia beträgt fünf Jahre. Während dieser Zeit umkreist der Satellit den Lagrangepunkt L2, der sich 1,5 Millionen Kilometer außerhalb der Erdumlaufbahn befindet. Dies ist einer der fünf Punkte im Weltraum, an denen sich die anziehende Kraft der Erde und der Sonne gegenseitig weitgehend aufheben, so dass dort ein Satellit gleichsam "geparkt" werden kann.
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