Saturnsonde Cassini: Letzter dichter Enceladus-Vorbeiflug erfolgreich
Allmählich macht sich Abschiedsstimmung breit bei den Fans der US-Raumsonde Cassini, welche den Ringplaneten Saturn seit Juli 2004 umkreist. Am 19. Dezember 2015 flog sie zum letzten Mal in ihrer Mission dicht am rund 500 Kilometer großen Saturnmond Enceladus vorbei, um ihn aus der Nähe zu beobachten. Im September 2017 wird Cassini wie geplant in die Atmosphäre von Saturn gelenkt, um die Mission sicher abzuschließen. Die NASA möchte unter allen Umständen vermeiden, dass Cassini sonst irgendwann auf einen der Monde Enceladus oder Titan abstürzt und diese dabei versehentlich mit irdischen Mikroben "verseucht".
Diesmal näherte sich Cassini der Oberfläche von Enceladus bis auf 5000 Kilometer an. Der Hauptzweck der Passage war die Untersuchung der aktiven Geysire am Südpol des Monds. Sie wurden vom abbildenden Infrarotspektrometer CIRS im Infraroten untersucht, da sie sich im Dunkel der Polarnacht befinden. Im Infraroten treten die Geysire durch ihre Eigenwärme umso deutlicher hervor. Anhand der Bilddaten von CIRS ist es möglich, den Wärmefluss der Geysire zu bestimmen und herauszufinden, ob sich dieser im Vergleich zu früheren Vorbeiflügen signifikant verändert hat.
Während der Beobachtungen mit CIRS waren auch die beiden Kameras von Cassini aktiv und nahmen vor allem während des An- und Abflugs zahlreiche eindrucksvolle Bilder auf. Sie zeigen die bizarren Eislandschaften dieses kleinen Himmelskörpers, der zumindest am Südpol ständigen Veränderungen unterliegt. Es lassen sich zahlreiche Brüche und Spalten erkennen, die unter anderem Einschlagkrater durchziehen und deren Form verändern. Die vulkanische Aktivität sorgt zudem dafür, dass die gesamte Oberfläche ständig mit frischen Eispartikeln überzogen wird und daher extrem hell ist. Enceladus wirft fast 100 Prozent des auf ihn fallenden Lichts zurück ins All. Damit ist seine Oberfläche eine der hellsten im gesamten Sonnensystem.
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