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Asteroidenforschung: Rendezvous mit der Urmaterie

Am Abend des 3. Dezember 2018 erreichte die Raumsonde OSIRIS-REx das unmittelbare Umfeld des kleinen Asteroiden Bennu und beginnt nun mit dessen detaillierter Erkundung. Der absolute Höhepunkt der Mission ist der Rücktransport von Gesteinsproben zur Erde.
Raumsonde Osiris-Rex im Umlauf um den Asteroiden Bennu (Illustration)

Update 4. Dezember: Die Sonde hat den Asteroiden erreicht und Bilder zur Erde geschickt.

Am frühen Abend des 3. Dezember ist es so weit: Nach mehr als zwei Jahren Flug durch das Sonnensystem erreicht die NASA-Raumsonde OSIRIS-REx das unmittelbare Umfeld des kleinen Asteroiden Bennu. Ab sofort wird die Raumsonde Bennu aus der Nähe erforschen und im späteren Verlauf der Mission sogar Gesteinsproben zur Erde transportieren. Bennu ist nur rund 550 Meter groß und gehört zu einer besonders urtümlichen Klasse von Asteroiden. Spektrale Untersuchungen von der Erde aus weisen darauf hin, dass die Zusammensetzung des Asteroiden den Meteoriten des Typs kohliger Chondrit sehr ähnlich sein sollte. Diese stellen das Material dar, aus dem sich die Erde und ihre felsigen Schwesterwelten vor rund 4,5 Milliarden Jahren im solaren Urnebel bildeten.

Asteroid Bennu aus einer Entfernung von 136 Kilometern | Während des Anflugs auf den Asteroiden Bennu nahm am 16. November 2018 die NASA-Raumsonde OSIRIS-REx dieses Bild auf. Deutlich lassen sich die rundliche Form und der äquatoriale Wulst erkennen. Der ganze Himmelskörper ist eine mehr oder weniger lose Ansammlung von Felsbrocken unterschiedlicher Größen. Das Material, aus dem Bennu besteht, ist etwa so dunkel wie ein Stück Steinkohle.

Mit der detaillierten Erkundung vor Ort und dem Rücktransport von Gesteinsproben in rund fünf Jahren wird es möglich sein, die Messdaten der Fernerkundungsinstrumente direkt mit jenen aus dem Labor zu vergleichen. Somit lassen sich die Spektren anderer Asteroiden, zu denen auch auf lange Sicht keine Raumsonde fliegen wird, mit wesentlich besserer Genauigkeit auswerten. Bilder, die beim Anflug auf Bennu entstanden, zeigen einen rundlichen Himmelskörper mit einem Wulst um den Äquator, der offenbar eine mehr oder weniger lose Ansammlung aus Gesteinsbrocken sehr unterschiedlicher Größen ist. Bei genauerer Betrachtung lassen sich Brocken erkennen, die deutlich dunkler sind als der Durchschnitt, aber es zeigen sich auch sehr helle kleine Steine. Erst durch die Untersuchung aus der Nähe wird sich feststellen lassen, ob die Helligkeitsvariationen Unterschiede in der chemischen Zusammensetzung widerspiegeln.

Anders als bei der Ankunft der Raumsonde InSight auf dem Mars vor genau einer Woche muss OSIRIS-REx kein spektakuläres Brems- oder Landemanöver durchführen. Stattdessen wird gegen 18 Uhr MEZ ein Abstand von 20 Kilometern zu Bennu erreicht, der definierte Bereich, innerhalb dessen die Instrumente der Sonde Bennu im Detail erfassen können. In der demnächst vorliegenden Januarausgabe von »Sterne und Weltraum« erscheint ein ausführlicher Beitrag zur Mission der Raumsonde OSIRIS-REx und ihren wissenschaftlichen Zielen, den wir Ihnen vorab kostenfrei zur Verfügung stellen – klicken Sie sich rein!

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