Atmosphärenchemie: Reaktive Gase sorgen für anhaltenden Dunst
Normalerweise werden Ruß und andere Partikel für Dunstglocken über Städten und im ländlichen Raum verantwortlich gemacht. Eine neue Studie schiebt jedoch reaktiven Gasen wie flüchtigen organischen Verbindungen, Ozon, Schwefeldioxid oder Stickoxiden die Hauptrolle zu.
Qi Zhang von der Universität des Staates New York in Albany und José-Luis Jimenez von der Universität von Colorado in Boulder hatten die chemische Zusammensetzung der Aerosole von 37 Messstellen in elf Ländern untersucht. Dabei machten primäre Aerosole wie emittierte Rußpartikel aus Verkehr oder Industrie nur ein Drittel des organischen Dunstes über Verdichtungsräumen aus, auf dem Land waren es sogar nur zehn Prozent.
Der weitaus größere Anteil entfiel auf sekundäre organische Aerosole, die sich durch chemische Reaktionen erst in der Luft bilden. In abgelegenen Gebieten war zudem der Anteil herangewehter primärer Aerosole zu gering, um die Gesamtverschmutzung zu erklären. Es müsse deshalb eine weitere, umfangreiche Quelle oder eine ständige Produktion der organischen Partikel geben, so die Forscher.
Die Wissenschaftler vermuten, dass sich die Gase über die Tage hinweg chemisch verändern, sich an die bestehenden Partikel anlagern und so den Dunst verschärfen. Die Frage sei, ob sich durch Emissionsbeschränkungen für flüchtige organische Verbindungen die Luftverschmutzung verringern ließe – bislang existieren Beschränkungen nur für primäre Aerosole und Stickoxide. Allerdings sei über die Prozesse und Quellen noch zu wenig bekannt, um das zu beantworten. (af)
Qi Zhang von der Universität des Staates New York in Albany und José-Luis Jimenez von der Universität von Colorado in Boulder hatten die chemische Zusammensetzung der Aerosole von 37 Messstellen in elf Ländern untersucht. Dabei machten primäre Aerosole wie emittierte Rußpartikel aus Verkehr oder Industrie nur ein Drittel des organischen Dunstes über Verdichtungsräumen aus, auf dem Land waren es sogar nur zehn Prozent.
Der weitaus größere Anteil entfiel auf sekundäre organische Aerosole, die sich durch chemische Reaktionen erst in der Luft bilden. In abgelegenen Gebieten war zudem der Anteil herangewehter primärer Aerosole zu gering, um die Gesamtverschmutzung zu erklären. Es müsse deshalb eine weitere, umfangreiche Quelle oder eine ständige Produktion der organischen Partikel geben, so die Forscher.
Die Wissenschaftler vermuten, dass sich die Gase über die Tage hinweg chemisch verändern, sich an die bestehenden Partikel anlagern und so den Dunst verschärfen. Die Frage sei, ob sich durch Emissionsbeschränkungen für flüchtige organische Verbindungen die Luftverschmutzung verringern ließe – bislang existieren Beschränkungen nur für primäre Aerosole und Stickoxide. Allerdings sei über die Prozesse und Quellen noch zu wenig bekannt, um das zu beantworten. (af)
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