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Sommerloch heute: Rechtes Ohr stößt auf mehr Gehör

Richard Zinken
Wollen Sie eine Zigarette schnorren, sollten Sie den erwählten Spender über das rechte Ohr ansprechen. Diesen Zusammenhang entdeckten Daniele Marzoli und Luca Tomasi von der Universität Gabriele d'Annunzio in Chieti, als sie entsprechende Kontaktaufnahmen in der lauten Umgebung italienischer Nachtclubs untersuchten.

Rechtes Ohr bevorzugt | Wer will, dass eine Bitte nicht abgeschlagen wird, sollte in Zukunft seinem Gesprächspartner ins rechte Ohr flüstern. Denn Menschen besitzen auf Grund der hemisphärischen Asymmetrie bei der Kommunikation eine natürliche Präferenz zur rechten Körperseite.
In einer ersten Studie beobachteten sie fast 300 Diskothekenbesucher, die sich in diesem lauten Milieu miteinander unterhielten. Rund drei Viertel dieser Gespräche liefen dabei über die rechte Seite des Zuhörers. Im zweiten Versuch schickten die Wissenschaftler einen weiblichen Lockvogel vor. Dieser trat mit einem unhörbaren und belanglosen Gemurmel an 160 Nachtschwärmer heran und wartete ab, welches Ohr ihr dann zum besseren Verständnis angeboten wurde. Anschließend fragte sie nach einer Zigarette.

Mehr als die Hälfte der Testpersonen drehte ihren Kopf so, dass sie mit dem rechten Ohr lauschen konnten.
Auch die Wissenschaft kennt ein Sommerloch. Mehr und mehr fluten dann Ergebnisse die Medien, die sonst kaum den Weg in die Berichterstattung finden. Mit der Reihe "Sommerloch heute" möchten wir Ihnen eine Auswahl präsentieren.
Zwischen der Anzahl der erhaltenen Zigaretten und dem Ohr, mit dem die Bitte aufgenommen wurde, bestand jedoch kein Zusammenhang – im Gegensatz zum letzten Test: Hier erhielt die testende Dame erheblich mehr Zigaretten, wenn sie die Frage gezielt an das rechte und nicht an das linke Ohr der Leute richtete.

Durch Labortests war bekannt, dass bei Menschen das rechte Ohr bei der Wahrnehmung verbaler Reize dominiert, was wiederum die Vorherrschaft der linken Gehirnhälfte bei der Verarbeitung gesprochener Informationen widerspiegelt. Unter alltäglichen Verhaltensbedingungen lagen bislang jedoch kaum Veröffentlichungen über diese so genannte hemisphärische Asymmetrie vor. Mit ihren Diskobesuchen konnten die Forscher nun zeigen, dass Menschen bei der Kommunikation eine natürliche Präferenz besitzen, welche Körperseite sie zum Hören bevorzugen. (dw)

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