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Sommerloch heute: Reiche schlafen länger und gesünder

Eine längere und effiziente Nachtruhe finden vor allem Menschen mit hohem Einkommen. Unabhängig vom sozioökonomischen Status, so beobachtete Diane Lauderdale, schlafen Amerikaner im Allgemeinen jedoch weniger, als sie denken. "Doch trotz der vielen Anreize, weniger zu ruhen, gibt es vermehrt Anzeichen dafür, dass dieses unklug wäre", warnt die Epidemiologin.

Die Forscherin von der Universität Chicago analysierte das Schlafverhalten von insgesamt 669 dunkelhäutigen und weißen Amerikanern im Alter zwischen 38 und 50 Jahren. Für drei Tage und drei Nächte zählte sie die Stunden, welche die Probanden im eigenen Bett zubrachten – und in denen sie tatsächlich schliefen.

Lagen die Versuchspersonen auch durchschnittliche 7,5 Stunden im Bett, so schliefen sie nur 6,1 Stunden der Zeit. Afroamerikaner schliefen am wenigsten, so die Forscherin, nur durchschnittliche 5,1 Stunden.
Auch die Wissenschaft kennt ein Sommerloch. Mehr und mehr fluten dann Ergebnisse die Medien, die sonst kaum den Weg in die Berichterstattung finden. Mit der Reihe "Sommerloch heute" möchten wir Ihnen eine Auswahl präsentieren.
Weibliche Afroamerikaner verbrachten mehr Zeit im Bett als weiße Amerikaner, schliefen aber weniger als diese – durchschnittlich nicht mehr als sechs Stunden. Am meisten Zeit verbrachten weiße Amerikanerinnen im Bett. Sie schliefen auch mit durchschnittlichen 6,7 Stunden am längsten und effizientesten.

"Menschen, die mehr Geld verdienen, haben vielleicht weniger Sorgen", schlussfolgert Lauderdale. "Sie könnten aber auch mehr Kontrolle auf ihre Schlafumgebung ausüben."

Seit Beginn des letzten Jahrhunderts schlafen wir weniger. Im Jahr 1900, so behaupten Wissenschaftler, hätte die durchschnittliche Nachtruhe noch neun Stunden betragen, in den Siebzigern waren es nur noch etwa sieben Stunden. Schlafmangel beeinflusse die Konzentrationsfähigkeit, ermahnte die Forscherin, kleinen Details würde nicht mehr soviel Aufmerksamkeit entgegengebracht.

Die Probanden dieses Experiments nehmen auch an der seit 1985 bestehenden Studie zum Auffinden kardiovaskulärer Risikofaktoren teil. Lauderdale hofft deshalb, eines Tages zeigen zu können, wie Schlafmangel zur Erkrankung der Koronararterien führt.

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