Schottland: Reiches Grab aus der Bronzezeit ist noch vollständig erhalten
Die Schätze aus der Bronzezeit lagen unter einem vier Tonnen schweren Sandstein: Nahe dem schottischen Dorf Forteviot stießen Archäologen auf die 4000 Jahre alte Grabkammer mit reichhaltigen und bestens erhaltenen Beigaben. Der Verstorbene muss in der damaligen Gesellschaft großen Einfluss gehabt haben, denn nur wer Rang und Namen hatte, durfte nach seinem Tod auf eine derart aufwändige Bestattung hoffen.
Die Überreste des Leichnams lagen in einem Steinsarg, gebettet auf Sand und Quarzkiesel. In der Grabkammer fanden Archäologen von den Universitäten Glasgow und Aberdeen verschiedene Gegenstände aus Metall, darunter ein Dolch aus Bronze mit goldener Verzierung, der in einem Schaft aus Leder steckte. Außerdem entdeckten sie einen Lederbeutel mit Holz- und Pflanzenresten – wahrscheinlich die Überreste von Figuren und Blumen.
Auf der Unterseite des Steins, der das Grab versiegelte, sind rätselhafte Zeichen eingeritzt, die möglicherweise eine Axt repräsentieren. Eine solche Darstellung aus der Bronzezeit wurde bisher noch auf keinem anderen Grab in Großbritannien gefunden.
Die Forscher glauben deshalb, dass die Ruhestätte eine besondere Bedeutung hatte: Der Verstorbene soll noch Jahrhunderte nach seinem Tod von den Pikten als ehrwürdiger Vorfahre und mythologischer Held verehrt worden sein. Die Region um Forteviot war einst Zentrum des piktischen Königreichs Fortiu, der Palast der Herrscher stand ganz in der Nähe des heutigen Dorfes.
Die Stämme der Pikten besiedelten einst den Norden Großbritanniens. Erst als ihr Reich im 9. Jahrhundert n. Chr. mit dem der keltischen Skoten vereint wurde, erhielt die Gegend den Namen Schottland.
Lisa Leander
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