Eisenzeit in Bayern: Reiches Grab mit Holzwagen aus dem 8. Jahrhundert v. Chr.
Wo demnächst Fußballer kicken, fand einst ein wohlhabender Toter seine letzte Ruhe: Auf dem Baugelände eines künftigen Sportplatzes im niederbayerischen Otzing ist ein reich ausgestattetes Grab aus der Hallstattzeit zu Tage gekommen. Der Verstorbene wurde vor rund 2700 Jahren in einer aus Holz gefertigten Grabkammer beigesetzt, die sich deutlich als dunkle Verfärbung im Boden abzeichnet. Sie enthielt nicht nur wertvolle Tongefäße, sondern auch einen hölzernen Wagen – ein prestigeträchtiges Symbol für den hohen Status des Bestatteten.
Während der Hallstattzeit – ein Zeitabschnitt der älteren Eisenzeit zwischen zirka 800 und 500 v. Chr. – gehörten solche Wagen zu den typischen Grabbeigaben für Wohlhabende und Mächtige. Auf ihnen sollten sie in gebührender Weise ins Jenseits reisen. "Das war eine wichtige Person, die mit viel Aufwand bestattet wurde", so Schmotz. Darauf deutet auch die beachtliche Größe des Erdhügels hin, der die Kammer einst überdeckte: Mit drei Metern in der Höhe und 19 Metern im Durchmesser war die Stätte weithin sichtbar.
Katharina Bolle
Das Team um Karl Schmotz von der Kreisarchäologie Deggendorf stieß zunächst auf den kostbaren Geschirrsatz aus dem 8. Jahrhundert v. Chr. und dann auf Holzreste – einige mit Metallbesatz. "Diese gehörten einst zu einem Wagen, der dem Verstorbenen als Totenbett diente", erklärt Schmotz.
Während der Hallstattzeit – ein Zeitabschnitt der älteren Eisenzeit zwischen zirka 800 und 500 v. Chr. – gehörten solche Wagen zu den typischen Grabbeigaben für Wohlhabende und Mächtige. Auf ihnen sollten sie in gebührender Weise ins Jenseits reisen. "Das war eine wichtige Person, die mit viel Aufwand bestattet wurde", so Schmotz. Darauf deutet auch die beachtliche Größe des Erdhügels hin, der die Kammer einst überdeckte: Mit drei Metern in der Höhe und 19 Metern im Durchmesser war die Stätte weithin sichtbar.
Experten von der Archäologischen Staatssammlung München sind derzeit mit der Bergung und Aufarbeitung des Funds beschäftigt. Wie sich kürzlich heraus stellte, war das Areal ehemals ein ganzer Friedhof. Bisher wurden vier weitere – wesentlich bescheidenere – Ruhestätten identifiziert; insgesamt könnten hier aber bis zu 50 Personen beigesetzt worden sein.
Katharina Bolle
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