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Nutzpflanzenevolution: Reis stammt aus drei verschiedenen Ecken der Welt

Vom Risotto- über den Klebreis bis zum aromatischen Jasmin- oder Basmatireis: Alle Sorten, dachte man bisher, stammen von einer Urahnpflanze aus Südchina ab. Stimmt aber nicht!
Reisfeld

Die Reispflanze (Oryza sativa) ist während der Jungsteinzeit offenbar in mindestens drei Regionen der Welt unabhängig voneinander vom Wildgras zur Nutzpflanze gezüchtet worden. Darauf deuten neue Genuntersuchungen hin, bei denen Peter Civáň von der University of Manchester in England und seine Kollegen die DNA-Sequenzen von 1083 modernen Reissorten und 446 wilden Reisvarianten aus Südasien verglichen haben. Die Ergebnisse stellen die bisher gängigste Theorie in Frage, nach der alle Zuchtreissorten von einer domestizierten Pflanze abstammen, die frühe Farmer einst im Jangtseflusstal domestiziert hatten.

Tatsächlich stammen vom Jangtse und aus Südchina wohl ursprünglich nur die Rundkornreissorten der Unterart O. sativa japonica, wie die Auswertung zeigt. Der Urahn der modernen Unterart O. sativa indica, der Langkornreis, wuchs einst aber wohl am Brahmaputra in Indien oder in Indochina. Zudem mischte sich diese Linie auch mit einer weiteren Züchtung, die frühe Farmer offenbar in Zentralindien oder an der Gangesmündung kultiviert hatten – diese Mischlinge wurden dann zu aromatischen Sorten wie dem Basmatireis. In jedem Fall kamen Menschen aber vor 9000 bis 10 000 Jahren in verschiedenen Regionen auf die Idee, Reis zur Nutzpflanze zu erziehen, so die Forscher.

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