Nächster Wirbelsturm: Rekord-Hurrikan trifft Florida
Im Lauf des Mittwochabends wird der starke tropische Wirbelsturm Michael von Süden auf die Küste des nördlichen Floridas treffen – vermutlich als Hurrikan der Kategorie 4. Noch am Montag war Michael ein wenig bemerkenswerter Tropensturm mit Windstärken um 8 bis 10 vor der Küste von Yukatan. Doch dann durchlief er eine Veränderung, die man als »rapid intensification« – sehr schnelle Intensivierung – bezeichnet: Kaum mehr als einen Tag später, am Dienstagabend deutscher Zeit, zog er bereits als Hurrikan der Kategorie 3 nach Norden, Richtung Florida. Ein solcher Sturm ist weitaus stärker als jeder mitteleuropäische Orkan. Fachleute rechnen damit, dass er der stärkste Sturm sein wird, der in dieser Region der Küste seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1851 auf Land trifft. Analysen von Seesedimenten deuten darauf hin, dass derart starke Stürme an der östlichen Golfküste generell sehr selten vorkommen.
Michael ähnelt dem Sturm Ivan, der diese Küste im Jahr 2004 ein bisschen weiter westlich als Sturm der Kategorie 3 traf. Damals starben in den USA 25 Menschen. Der Sturm löste unter anderem einen untermeerischen Erdrutsch aus, der eine Ölförderplattform vernichtete. Ivan verursachte Schäden in Höhe von 27 Milliarden (heutigen) US-Dollar und war seinerzeit der zweitteuerste Hurrikan der Geschichte. Auch Michael dürfte wieder erhebliche Schäden anrichten, zumal er vermutlich deutlich stärker als Ivan ist, wenn er Land erreicht. Der Sturm trifft auf eine flache Küstenebene ähnlich jener, auf die Hurrikan Florence weiter nordöstlich stieß, so dass ebenfalls schwere Überschwemmungen durch Starkregen und Sturmflut zu erwarten sind; Letztere dürfte durch den stärkeren Wind allerdings höher auflaufen. Nicht zuletzt wird Michael seinen Weg laut Vorhersagen Richtung Nordosten fortsetzen – und als Tropensturm noch mal mehr als zehn Zentimeter Regen über den gerade erst von Florence überfluteten Regionen abladen.
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