Atmosphäre: Rekordverschmutzung über Spitzbergen und weltweit
Wissenschaftler um Andreas Herber vom Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung beobachteten in der vergangenen Woche auf Spitzbergen die höchste Luftverschmutzung seit Beginn der Messungen im Jahr 1991: Gegenüber normalen Bedingungen lag die Aerosolbelastung extrem hoch. Eine besondere Großwetterlage Anfang Mai verursachte diese Belastung, denn sie transportierte große Aerosolmengen aus Osteuropa in die Atmosphäre über Spitzbergen.
Rekordverdächtige Anstiege bei den Treibhausgas-Emissionen gab auch die Weltbank am Mittwoch bekannt. Besonders die beiden stark wachsenden Volkswirtschaften Chinas und Indiens legten überproportional zu: Zwischen 1992 und 2002 nahm der Kohlendioxidausstoß der Volksrepublik um 33 Prozent zu – das Doppelte des globalen Durchschnitts –, der von Indien sogar um 57 Prozent. Größter Emittent bleiben weiterhin die Vereinigten Staaten, die fast ein Viertel des gesamten Ausstoßes verantworten, während die Europäische Union ein Zehntel beiträgt.
Um ihr Wirtschaftswachstum nicht zu gefährden, müssen Indien und China weiterhin vor allem auf alte Kohlekraftwerke setzen, die wesentlich mehr Kohlendioxid erzeugen als neuere Anlagen. Beide Länder könnten es sich aber nicht leisten, neue Technologien in bestehende Kraftwerke einzubauen und diese dafür zeitweise abzuschalten, so die Weltbank.
Die ansonsten klare Luft über der deutsch-französischen AWIPEV-Forschungsbasis in Ny-Ålesund auf Spitzbergen war als Folge deutlich orange-braun gefärbt. Eine weitere Forschungsgruppe aus Schweden maß sogar bis zu fünfzig Mikrogramm Aerosol pro Kubikmeter Luft – ein Wert, der sonst an belebten Straßen in Stadtgebieten erreicht wird. Das Norwegische Institut für Luftverschmutzung meldete gleichzeitig extrem hohe Konzentrationen von Ozon in Bodennähe: Mit über 160 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter wurde der höchste Wert seit Einrichtung der Station im Jahre 1989 ermittelt.
Eine erhöhte Aerosolkonzentration wurde auch in den vergangenen Jahren jeweils im Frühjahr über der Arktis registriert, was durch die in dieser Jahreszeit oft vorherrschenden Luftströmungen ausgelöst wird. Dieses als Arctic Haze bezeichnete Phänomen war allerdings in diesem Jahr so stark ausgeprägt wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen. Die aktuelle Luftverschmutzung liegt nach Angaben von Andreas Herber um das Zweieinhalbfache über den Werten vom Frühjahr 2000. Die Wissenschaftler erwarten deshalb eine deutlich höhere sommerliche Erwärmung auf Spitzbergen.
Rekordverdächtige Anstiege bei den Treibhausgas-Emissionen gab auch die Weltbank am Mittwoch bekannt. Besonders die beiden stark wachsenden Volkswirtschaften Chinas und Indiens legten überproportional zu: Zwischen 1992 und 2002 nahm der Kohlendioxidausstoß der Volksrepublik um 33 Prozent zu – das Doppelte des globalen Durchschnitts –, der von Indien sogar um 57 Prozent. Größter Emittent bleiben weiterhin die Vereinigten Staaten, die fast ein Viertel des gesamten Ausstoßes verantworten, während die Europäische Union ein Zehntel beiträgt.
Um ihr Wirtschaftswachstum nicht zu gefährden, müssen Indien und China weiterhin vor allem auf alte Kohlekraftwerke setzen, die wesentlich mehr Kohlendioxid erzeugen als neuere Anlagen. Beide Länder könnten es sich aber nicht leisten, neue Technologien in bestehende Kraftwerke einzubauen und diese dafür zeitweise abzuschalten, so die Weltbank.
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