News: Rendezvous mit Enceladus
Die Raumsonde Cassini wird sich am 12. März 2008 Saturns sechstgrößtem Mond Enceladus bis auf rund 50 Kilometer nähern. Der dichte Vorbeiflug soll unter anderem die Frage beantworten, ob es auf dem Trabanten Leben geben könnte.
Lange hatten Wissenschaftler geglaubt, Enceladus sei nur eine kalte und tote Welt. Aber seit Cassini seine Oberfläche ab dem Jahr 2005 mehrmals überflog, zeigte sich ein anderes Bild: Die Raumsonde der NASA und der europäischen Weltraumorganisation ESA fand auf dem vollständig von Eis bedeckten Mond nicht nur ein Magnetfeld, sondern in der südlichen Polarregion auch eine Zone erhöhter Temperatur (Hot Spot), eine dünne Atmosphäre aus Wasserdampf und Anzeichen für flüssiges Wasser.
Da die Schwerkraft auf Enceladus zu schwach ist, um Gase längere Zeit festhalten zu können, muss es eine dauerhafte Quelle geben, welche die Atmosphäre speist. Sowohl das Gas als auch das flüssige Wasser stammen vermutlich aus dem Inneren des Trabanten. Aufnahmen der Raumsonde Cassini enthüllten in der Gegend um den Hot Spot vulkanähnliche Gebilde und Geysire, die Material ausstoßen und die mit hoher Wahrscheinlichkeit die Quellen von Saturns E-Ring sind. Neuere Untersuchungen belegen zusätzlich eine Verbindung zum A-Ring. Das Aussehen der aktiven Zone erinnerte an die Spuren von Tigerkrallen in einem Stück Holz. Diese Fontänen werden bei der Annäherung nun durchflogen, um sie genauer zu analysieren. Cassini wird den Mond dabei mit einer Geschwindigkeit von mehr als 14 Kilometern pro Sekunde von Norden in Richtung Süden überqueren.
Vulkane und Geysire setzen geologische Aktivität voraus. Wie ist dies bei einem derart kleinen Himmelskörper möglich? Enceladus umkreist seinen Mutterplaneten in einer 2:1-Resonanz mit dem größeren Saturnmond Dione. In der Zeit, in der Enceladus einmal den Ringplaneten umrundet, durchläuft Dione zweimal ihre Umlaufbahn. Dadurch entstehen periodische Gezeitenkräfte, die Reibungen im Mondinnern auslösen und so eine Erwärmung bewirken. Allerdings ist diese Erwärmung alleine nicht ausreichend, um Wassereis zu verflüssigen. Was den Mechanismus zusätzlich antreibt, wissen die Forscher bisher nicht. Im Fall von Enceladus handelt es sich um so genannten Kryovulkanismus. Er speit nicht feurige Lava sondern nur Eispartikel.
Enceladus wurde 1789 vom deutsch-britischen Astronomen Wilhelm Herschel entdeckt und besitzt einen Durchmesser von rund 500 Kilometern. Der Mond reflektiert aufgrund seiner eisbedeckten Oberfläche fast Hundert Prozent des Sonnenlichts, was ihn zu einem der hellsten Objekte im Sonnensystem macht. Das Eis stammt aus seinen eigenen Kryovulkanen, dessen Auswürfe teilweise auf die Oberfläche zurückfallen. Enceladus ist das kleinste bekannte Objekt mit aktivem Vulkanismus in unserem Planetensystem.
MS
Da die Schwerkraft auf Enceladus zu schwach ist, um Gase längere Zeit festhalten zu können, muss es eine dauerhafte Quelle geben, welche die Atmosphäre speist. Sowohl das Gas als auch das flüssige Wasser stammen vermutlich aus dem Inneren des Trabanten. Aufnahmen der Raumsonde Cassini enthüllten in der Gegend um den Hot Spot vulkanähnliche Gebilde und Geysire, die Material ausstoßen und die mit hoher Wahrscheinlichkeit die Quellen von Saturns E-Ring sind. Neuere Untersuchungen belegen zusätzlich eine Verbindung zum A-Ring. Das Aussehen der aktiven Zone erinnerte an die Spuren von Tigerkrallen in einem Stück Holz. Diese Fontänen werden bei der Annäherung nun durchflogen, um sie genauer zu analysieren. Cassini wird den Mond dabei mit einer Geschwindigkeit von mehr als 14 Kilometern pro Sekunde von Norden in Richtung Süden überqueren.
Vulkane und Geysire setzen geologische Aktivität voraus. Wie ist dies bei einem derart kleinen Himmelskörper möglich? Enceladus umkreist seinen Mutterplaneten in einer 2:1-Resonanz mit dem größeren Saturnmond Dione. In der Zeit, in der Enceladus einmal den Ringplaneten umrundet, durchläuft Dione zweimal ihre Umlaufbahn. Dadurch entstehen periodische Gezeitenkräfte, die Reibungen im Mondinnern auslösen und so eine Erwärmung bewirken. Allerdings ist diese Erwärmung alleine nicht ausreichend, um Wassereis zu verflüssigen. Was den Mechanismus zusätzlich antreibt, wissen die Forscher bisher nicht. Im Fall von Enceladus handelt es sich um so genannten Kryovulkanismus. Er speit nicht feurige Lava sondern nur Eispartikel.
Enceladus wurde 1789 vom deutsch-britischen Astronomen Wilhelm Herschel entdeckt und besitzt einen Durchmesser von rund 500 Kilometern. Der Mond reflektiert aufgrund seiner eisbedeckten Oberfläche fast Hundert Prozent des Sonnenlichts, was ihn zu einem der hellsten Objekte im Sonnensystem macht. Das Eis stammt aus seinen eigenen Kryovulkanen, dessen Auswürfe teilweise auf die Oberfläche zurückfallen. Enceladus ist das kleinste bekannte Objekt mit aktivem Vulkanismus in unserem Planetensystem.
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