Asteroiden: Rendezvous mit Lutetia
Rund ein Dutzend kleiner Himmelskörper unseres Sonnensystems wurde bislang mittels Raumsonden aus der Nähe untersucht, am 10. Juli 2010 kommt ein weiterer hinzu: (21) Lutetia. Die europäische Kometensonde Rosetta soll den rund 100 Kilometer großen Hautgürtelasteroiden in einem Abstand von rund 3200 Kilometern passieren.
Im Asteroidengürtel, der sich zwischen den Bahnen von Mars und Jupiter ausdehnt, ziehen Myriaden kleiner Himmelskörper ihre Bahnen um die Sonne. Ihre Größe reicht von 950 Kilometern bis hinunter zu Kieselsteinen. Von den größten rund 500 000 von ihnen ist wenig mehr als ihre Bahn und ihre Umlaufperiode bekannt. Ausnahmen bilden diejenigen Asteroiden, die Besuch von einer Raumsonde erhielten. Ihre Bilder zeigen unregelmäßige, kartoffelartige Himmelskörper, die von einer Vielzahl von Einschlagkratern bedeckt sind.
Um einen Eindruck zu erhalten, wie die Mutterkörper der Meteoriten beschaffen sind, nutzen die Planetenforscher jede Gelegenheit, Asteroiden mittels Raumsonden zu untersuchen. Meistens sind es Planetensonden, die sich auf dem Weg zu einem der großen Gasplaneten im äußeren Sonnensystem befinden, oder wie im Falle von Rosetta, eine Kometensonde. Bei den meist langen Flügen durch das innere und äußere Sonnensystem müssen die Sonden den Asteroidengürtel passieren.
Allerdings darf man sich diese Region nicht wie in Sciencefiction-Filmen als fliegenden Geröllhaufen vorstellen. Die einzelnen Asteroiden sind so weit voneinander entfernt, dass, stünde man auf einem Asteroiden, der nächste nur mit Glück als schwaches Pünktchen mit dem bloßen Auge sichtbar wäre. Bei der Berechnung der Raumsondenbahnen durch den Asteroidengürtel untersuchen die Missionsplaner immer, ob es zu dichten Annäherungen an Asteroiden kommt, oder ob sich nicht durch eine kleine Bahnänderung ein oder mehrere Asteroiden aus der Nähe beobachten lassen.
Nun steht der zweite Asteroiden-Vorbeiflug von Rosetta bevor, die Mitte 2014 ihr Hauptziel, den Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko, erreichen soll. Die Sonde passiert Lutetia in einem Abstand von 3200 Kilometern, die Distanz wurde deshalb gewählt, dass der etwa 100 Kilometer große Himmelskörper das Blickfeld der Telekamera Osiris ausfüllt. Lutetia ist bislang der größte Asteroid, der von einer Raumsonde ins Visier genommen wird. Der Asteroid wurde am 15. November 1852 vom französischen Astronomen Hermann Mayer Salomon Goldschmidt von Paris aus entdeckt und nach dem keltisch-römischen Namen der Stadt Paris benannt.
Die dichteste Annäherung an Lutetia erfolgt am 10. Juli 2010 um 17:44 Uhr MESZ Bordzeit von Rosetta. Die Funksignale der Sonde benötigen rund 25 Minuten bis sie die Erde erreichen, die rund 456 Millionen Kilometer vom Asteroiden entfernt ist. Rosetta wird Lutetia mit einer relativen Geschwindigkeit von 15 Kilometern pro Sekunde passieren (54 000 Kilometer pro Stunde). Daher ist Lutetia nur für etwa zwei Stunden in für die Untersuchungen hinreichend kleinem Abstand zur Sonde.
Tilmann Althaus
Die Asteroiden sind Überreste der Planetenentstehung vor 4,5 Milliarden Jahren und konservieren daher das Material, aus dem sich die erdähnlichen Planeten bildeten. Daher ist ihre Untersuchung von großem Interesse für die Planetenforscher. Kleine Bruchstücke der Asteroiden gelangen immer wieder auf Kollisionskurs mit der Erde und lassen sich nach ihrem Fall als Meteoriten aufsammeln. Allerdings wissen wir dann nicht, von welchem Asteroiden sie stammen, sie sind Zufallsproben.
Um einen Eindruck zu erhalten, wie die Mutterkörper der Meteoriten beschaffen sind, nutzen die Planetenforscher jede Gelegenheit, Asteroiden mittels Raumsonden zu untersuchen. Meistens sind es Planetensonden, die sich auf dem Weg zu einem der großen Gasplaneten im äußeren Sonnensystem befinden, oder wie im Falle von Rosetta, eine Kometensonde. Bei den meist langen Flügen durch das innere und äußere Sonnensystem müssen die Sonden den Asteroidengürtel passieren.
Allerdings darf man sich diese Region nicht wie in Sciencefiction-Filmen als fliegenden Geröllhaufen vorstellen. Die einzelnen Asteroiden sind so weit voneinander entfernt, dass, stünde man auf einem Asteroiden, der nächste nur mit Glück als schwaches Pünktchen mit dem bloßen Auge sichtbar wäre. Bei der Berechnung der Raumsondenbahnen durch den Asteroidengürtel untersuchen die Missionsplaner immer, ob es zu dichten Annäherungen an Asteroiden kommt, oder ob sich nicht durch eine kleine Bahnänderung ein oder mehrere Asteroiden aus der Nähe beobachten lassen.
Im Falle von Rosetta stellte sich schnell heraus, dass die beiden Asteroiden (2867) Steins und (21) Lutetia in Reichweite der Sonde waren, sodass Vorbeiflüge geplant werden konnten. Rosetta passierte (2867) Steins am 5. September 2008 in einem Abstand von 800 Kilometern und sandte dabei Bilder und Messdaten zur Erde, wir berichteten.
Nun steht der zweite Asteroiden-Vorbeiflug von Rosetta bevor, die Mitte 2014 ihr Hauptziel, den Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko, erreichen soll. Die Sonde passiert Lutetia in einem Abstand von 3200 Kilometern, die Distanz wurde deshalb gewählt, dass der etwa 100 Kilometer große Himmelskörper das Blickfeld der Telekamera Osiris ausfüllt. Lutetia ist bislang der größte Asteroid, der von einer Raumsonde ins Visier genommen wird. Der Asteroid wurde am 15. November 1852 vom französischen Astronomen Hermann Mayer Salomon Goldschmidt von Paris aus entdeckt und nach dem keltisch-römischen Namen der Stadt Paris benannt.
Die dichteste Annäherung an Lutetia erfolgt am 10. Juli 2010 um 17:44 Uhr MESZ Bordzeit von Rosetta. Die Funksignale der Sonde benötigen rund 25 Minuten bis sie die Erde erreichen, die rund 456 Millionen Kilometer vom Asteroiden entfernt ist. Rosetta wird Lutetia mit einer relativen Geschwindigkeit von 15 Kilometern pro Sekunde passieren (54 000 Kilometer pro Stunde). Daher ist Lutetia nur für etwa zwei Stunden in für die Untersuchungen hinreichend kleinem Abstand zur Sonde.
Neben Bildern des Asteroiden soll Rosetta untersuchen, wie der Asteroid mit dem Sonnenwind wechselwirkt, ob er ein schwaches Magnetfeld besitzt und ob er von einer Staubwolke umgeben ist. Zudem soll auch Ausschau nach möglichen kleinen Monden gehalten werden. Im Gegensatz zu früheren Vorbeiflügen wird Rosetta die Daten diesmal nicht an Bord speichern, sondern live zur Erde funken. Die Europäische Raumfahrtbehörde ESA plant, die ersten Bilder von Lutetia noch am späten Abend des 10. Juli 2010 zu veröffentlichen.
Tilmann Althaus
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