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Erdorbit: Rendezvous rettet Satelliten das Leben

Erstmals haben zwei kommerzielle Satelliten in einer Erdumlaufbahn zusammengefunden. Der eine greift von nun an dem anderen unter die Arme.
Das Mission Extension Vehicle der Firma Northrop Grumman

Ein besonderes Rendezvous im Erdorbit scheint ein Happy End zu haben: Nach einem mit Spannung erwarteten Dockingmanöver mit einer Rettungssonde hat der Fernsehsatellit Intelsat 901 seinen Betrieb wieder aufgenommen, teilt der US-Konzern Northrop Grumman mit. Das Raumfahrtunternehmen hatte zuvor sein »Mission Extension Vehicle-1« (MEV-1) in den Erdorbit schießen lassen und dieses im Februar erfolgreich mit dem betagten Intelsat-Satelliten zusammengeführt. Bei Letzterem war bereits vor Jahren der Treibstoff ausgegangen, was eine Kommunikation mit der Erde unmöglich machte.

Nun ist klar, dass das Manöver geklappt hat – und Intelsat 901 weiter betrieben werden kann. Seit Anfang April sei der Satellit wieder für 30 Kunden des luxemburgischen Technologieunternehmens Intelsat verfügbar, heißt es in der Mitteilung von Northrop Grumman. Demnach soll MEV-1 seinen Partner fünf Jahre lang im jetzigen Orbit halten und dabei korrekt ausrichten. Anschließend soll Intelsat 901 auf eine Umlaufbahn für Weltraumschrott wechseln. Ob MEV-1 dann noch einem anderen Satelliten unter die Arme greifen kann, wie Northrop Grumman hofft, ist allerdings offen. So oder so plant das Unternehmen eine weitere Rettungseinheit namens MEV-2.

Intelsat 901 im Orbit über der Erde | Kurz vor dem Andocken am Satelliten Intelsat 901 nahm das Mission Extension Vehicle-1 den Satelliten mit der Erde im Hintergrund auf. Die beiden rundlichen Ausleger sind die Richtantennen für die Kommunikation mit der Erde, bei den schmalen, senkrecht stehenden Gebilden handelt es sich um die Solarzellen zur Stromversorgung.

Es ist das erste Mal, dass zwei kommerziellen Satelliten im Erdorbit ein Andockmanöver gelungen ist. Die Mission hatte auch deshalb großes Interesse bei Beobachtern geweckt, weil das Veralten von Satelliten langfristig ein erhebliches Problem darstellt: Treiben immer mehr unkontrollierbare Objekte im Erdorbit, steigt die Gefahr für Kollisionen, die manche Umlaufbahnen auf Dauer unbenutzbar machen könnten.

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