Internationale Raumstation: Reparatur des ISS-Kühlsystems bereitet Probleme
Update:
Der zweite Weltraumausstieg zur Reparatur des Kühlsystems der ISS findet am 11. August 2010 ab 13:55 Uhr MESZ statt. Ein Live-Feed der Außenbordaktivitäten findet sich in den untenstehenden Weblinks.
Mittels zweier unvorhergesehener Raumausstiege ihrer beiden Astronauten Doug Wheelock und Tracy Caldwell wollte die US-Raumfahrtbehörde NASA das defekte Kühlsystem der Internationalen Raumstation ISS reparieren, wir berichteten. Am Samstag, den 7. August 2010, machten sich die beiden Astronauten daran, den Schaden zu reparieren. Allerdings gelang es ihnen nicht, die defekte Kühlmittelpumpe während ihres achtstündigen Raumausstiegs gegen ein Ersatzgerät zu tauschen.
Als die beiden Astronauten die letzte Kühlmittelleitung vom Pumpenmodul abtrennen wollten, trat flüssiger Ammoniak aus. Daher steckten die Astronauten die Leitung zurück in die Pumpe und kehrten um 21:22 Uhr MESZ in die Luftschleuse der ISS zurück. Sie montierten zudem einen Stopfen auf die Kühlmittelleitung, damit der Innendruck aufrechterhalten bleibt. Die NASA-Missionskontrolleure befürchteten, dass sich der Ammoniak auf den Außenseiten der Raumanzüge niederschlagen, dort gefrieren und in der Luftschleuse dann frei werden könnte.
Ammoniak NH3 ist ein äußerst ätzendes giftiges Gas, das schon in geringen Konzentrationen die Schleimhäute und das Lungengewebe angreift und schlecht heilende Verletzungen verursacht. Daher wollte die NASA kein Risiko eingehen und brach den Raumausstieg schließlich ohne Erfolg ab.
Nun soll frühestens am Mittwoch, den 11. August, der nächste Reparaturversuch gestartet werden. Der Ausfall der Pumpe ist nicht gefährlich, da das Ersatzsystem ohne Einschränkungen funktioniert. Die NASA möchte sich jedoch nicht auf ein kritisches System verlassen müssen, dass im Falle eines weiteren Ausfalls keine Sicherheitsreserve mehr bietet. Glücklicherweise befinden sich für diesen Fall Ersatzteile kritischer Systeme an Bord, die sich im Bedarfsfalle wechseln lassen.
Es bleibt nun abzuwarten, ob der Pumpentausch beim nächsten Anlauf klappt. Sollte das Ersatzkühlsystem auch noch ausfallen, so müssten die Astronauten an Bord der ISS den größten Teil der elektrischen Ausrüstung herunterfahren und abschalten, um eine kritische Überhitzung von Mannschaft und Geräten zu verhindern.
Tilmann Althaus
Der zweite Weltraumausstieg zur Reparatur des Kühlsystems der ISS findet am 11. August 2010 ab 13:55 Uhr MESZ statt. Ein Live-Feed der Außenbordaktivitäten findet sich in den untenstehenden Weblinks.
Mittels zweier unvorhergesehener Raumausstiege ihrer beiden Astronauten Doug Wheelock und Tracy Caldwell wollte die US-Raumfahrtbehörde NASA das defekte Kühlsystem der Internationalen Raumstation ISS reparieren, wir berichteten. Am Samstag, den 7. August 2010, machten sich die beiden Astronauten daran, den Schaden zu reparieren. Allerdings gelang es ihnen nicht, die defekte Kühlmittelpumpe während ihres achtstündigen Raumausstiegs gegen ein Ersatzgerät zu tauschen.
Als die beiden Astronauten die letzte Kühlmittelleitung vom Pumpenmodul abtrennen wollten, trat flüssiger Ammoniak aus. Daher steckten die Astronauten die Leitung zurück in die Pumpe und kehrten um 21:22 Uhr MESZ in die Luftschleuse der ISS zurück. Sie montierten zudem einen Stopfen auf die Kühlmittelleitung, damit der Innendruck aufrechterhalten bleibt. Die NASA-Missionskontrolleure befürchteten, dass sich der Ammoniak auf den Außenseiten der Raumanzüge niederschlagen, dort gefrieren und in der Luftschleuse dann frei werden könnte.
Ammoniak NH3 ist ein äußerst ätzendes giftiges Gas, das schon in geringen Konzentrationen die Schleimhäute und das Lungengewebe angreift und schlecht heilende Verletzungen verursacht. Daher wollte die NASA kein Risiko eingehen und brach den Raumausstieg schließlich ohne Erfolg ab.
Nun soll frühestens am Mittwoch, den 11. August, der nächste Reparaturversuch gestartet werden. Der Ausfall der Pumpe ist nicht gefährlich, da das Ersatzsystem ohne Einschränkungen funktioniert. Die NASA möchte sich jedoch nicht auf ein kritisches System verlassen müssen, dass im Falle eines weiteren Ausfalls keine Sicherheitsreserve mehr bietet. Glücklicherweise befinden sich für diesen Fall Ersatzteile kritischer Systeme an Bord, die sich im Bedarfsfalle wechseln lassen.
Es bleibt nun abzuwarten, ob der Pumpentausch beim nächsten Anlauf klappt. Sollte das Ersatzkühlsystem auch noch ausfallen, so müssten die Astronauten an Bord der ISS den größten Teil der elektrischen Ausrüstung herunterfahren und abschalten, um eine kritische Überhitzung von Mannschaft und Geräten zu verhindern.
Tilmann Althaus
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