Virologie: Retrovirus könnte Erschöpfungssyndrom auslösen
Das chronische Erschöpfungssyndrom (CFS) hängt offenbar mit der Anwesenheit des Retrovirus XMRV (Xenotropic murine leukaemia virus-related virus) im Körper zusammen, meinen Vincent Lombardi vom Whittemore Peterson Institute in Reno, USA, und seine Kollegen. Sie entdeckten den Erreger nun in den Blutzellen von mehr als zwei Dritteln der darauf untersuchten Patienten mit CFS (Chronic Fatigue Syndrome). Nur 3,7 Prozent der Gesunden tragen das Virus.
Das chronische Erschöpfungssyndrom ist eine in weiten Teilen noch schlecht erforschte Krankheit, die unter anderem mit lang anhaltenden geistigen und körperlichen Erschöpfungszuständen, Schmerzen und nachlassender Hirnleistung einhergeht. Die Ursachen sind unbekannt, vermutet werden etwa Infektionen mit Epstein-Barr-Viren, infektionsbedingte Hormonstörungen, Zelldefekte, chronische Borreliose, psychosomatische oder psychosoziale Störungen oder Umweltbelastungen.
Das krankheitserregende Potenzial von XMRV bleibt unbekannt, aber bedrohlich, kommentieren John Coffin von der Tufts University in Boston und Jonathan Stoye vom National Institute for Medical Research in London. Mit XMRV verwandte Gammaretroviren sind allerdings bereits als gefährliche Erreger verschiedener Krankheiten entlarvt worden. Womöglich sind auch die in Gesunden vorkommenden Viren – also in vielleicht Hunderten von Millionen Menschen weltweit – ein bislang unterschätzter Auslöser verschiedener Krankheiten, spekulieren die Kommentatoren. (jo)
Das menschliche Gammaretrovirus steht bereits unter dem Verdacht, verschiedene Krebserkrankungen hervorzurufen. Die Wissenschaftler zeigten weiter, dass XMRV aus Patienten andere Zellen infizieren sowie Immunreaktionen auslösen kann. Es sei unklar, ob der Erreger tatsächlich zum Erschöpfungssyndrom beiträgt; die auffallende Häufigkeit des Virus in Erkrankten lege dies jedoch nahe, so die Forscher.
Das chronische Erschöpfungssyndrom ist eine in weiten Teilen noch schlecht erforschte Krankheit, die unter anderem mit lang anhaltenden geistigen und körperlichen Erschöpfungszuständen, Schmerzen und nachlassender Hirnleistung einhergeht. Die Ursachen sind unbekannt, vermutet werden etwa Infektionen mit Epstein-Barr-Viren, infektionsbedingte Hormonstörungen, Zelldefekte, chronische Borreliose, psychosomatische oder psychosoziale Störungen oder Umweltbelastungen.
Das krankheitserregende Potenzial von XMRV bleibt unbekannt, aber bedrohlich, kommentieren John Coffin von der Tufts University in Boston und Jonathan Stoye vom National Institute for Medical Research in London. Mit XMRV verwandte Gammaretroviren sind allerdings bereits als gefährliche Erreger verschiedener Krankheiten entlarvt worden. Womöglich sind auch die in Gesunden vorkommenden Viren – also in vielleicht Hunderten von Millionen Menschen weltweit – ein bislang unterschätzter Auslöser verschiedener Krankheiten, spekulieren die Kommentatoren. (jo)
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