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Klimawandel: Rhonegletscher in 100 Jahren verschwunden

Ende einer Ära
Vom Walliser Rhonegletscher gibt es im Jahr 2100 wahrscheinlich nicht mehr viel zu sehen. Dies prognostiziert eine Computersimulation von Forschern der ETH Zürich. Zusammen mit Kollegen der ETH Lausanne haben sie den Zustand des Rhonegletschers von 1874 bis 2100 berechnet.

Alte Landkarten, Luftbilder und Abflussmessungen der letzten hundert Jahre berücksichtigten die Forscher ebenso wie den Temperatur- und Niederschlagsverlauf über diesen Zeitraum. Das durch die gesammelten Daten generierte Modell wendeten sie auf die Zukunft an. Dabei simulierten die Forscher drei auf verschiedenen Klimamodellen beruhende Zukunftsszenarien – und diese sind alles andere als rosig. Wenn man davon ausgeht, dass die Temperatur in der Region im Jahr 2100 um 3,8 Grad Celsius höher sein wird als 1990 und die Regenmenge um 6 Prozent abnimmt, ergibt sich das wahrscheinlichste Szenario: "Bis 2060 wird der Rhonegletscher die Hälfte seines Volumens verlieren, und im Jahr 2100 wären sogar nur noch 5 Prozent des Gletschers vorhanden", erläutert Matthias Huss von der Versuchsanstalt für Wasserbau, Hydrologie und Glaziologie.

Das gletscherfreundlichste Zukunftsszenario prognostiziert dem Gletscher bis 2100 einen Volumenverlust von 30 bis 40 Prozent – beim Worst-Case-Szenario wäre der Gletscher bereits 2080 vollständig geschmolzen. "Da wir nicht wissen, wie sich das Klimasystem in den nächsten Jahrzehnten entwickeln wird, sind diese Prognosen mit einer gewissen Unsicherheit behaftet", erklärt Huss. Es sei aber generell nur noch eine Frage der Zeit, bis vom Rhonegletscher nichts mehr übrig sei.

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