Zoologie: Riesengrabwespe aus Indonesien beschrieben
Brummt eine Hornissenkönigin durch den Garten, wird vielen mulmig. Ein Männchentyp der auf Sulawesi heimischen Megalara garuda fällt in dieselbe Größenordnung – doch dürfte diese tiefschwarze Grabwespe mit ihren überdimensionierten Mundwerkzeugen noch weitaus beeindruckender wirken.
32 bis 34 Millimeter erreichen diese großen Männchen, und die sichelförmigen "Zangen" ihrer Mandibeln sind beinahe so lang wie ihre Vorderbeine. Auch die kleineren Geschlechtsgenossen messen noch 25 Millimeter, die Weibchen 20 bis 22 Millimeter. Über die Biologie der Tiere ist nichts bekannt, da keine lebenden Exemplare beobachtet werden konnten. Vermutlich dienen die riesigen Mundwerkzeuge der großen Männchen zum einen der Verteidigung und zum anderen dem Festhalten des Weibchens bei der Paarung.
Kurios ist, dass die neue Art quasi gleichzeitig im Museum und im Freiland entdeckt wurde: Lynn Kimsey von der University of California in Davis und ihre Kollegen hatten sie während einer Expedition nach Sulawesi im Südosten der Inseln gefangen. Michael Ohl vom Museum für Naturkunde in Berlin stöberte sie in einer Sammlung des Museums auf, die von einer Expedition nach Sulawesi in den 1930er Jahren stammte. Die beiden Forscher beschrieben die neue Art nun gemeinsam und wählten als Artnamen das indonesische Wappentier "Garuda", eine mythische vogelähnliche, kriegerische Kreatur.
Anders als Bienen, Wespen und Hornissen leben Grabwespen einzeln. Sie bauen ihre Nester im Boden, in morschem Holz oder auch in Pflanzenstängeln. Die Männchen können nicht stechen, wohl aber die Weibchen – sie lähmen damit ihre Beute, denn sie ziehen ihre Larven mit tierischer Kost auf. Dabei sind einzelne Arten meist stark auf bestimmte Beutespezies spezialisiert. In Deutschland zählt beispielsweise der Bienenwolf(Philanthus triangulum) zu den Grabwespen.
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