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Artenschutz: Riesenkühlschrank für das Kulturpflanzenerbe der Welt

Eingang zur Global Seed Vault
Die weltweit größte Lagerstätte für Kulturpflanzensamen hat ihren Betrieb aufgenommen. Svalbard Global Seed Vault heißt die Anlage auf der Norwegischen Insel Spitzbergen. Bis zu 4,5 Millionen Samenproben werden dort demnächst 120 Meter tief unter dem gefrorenen Boden ausharren – in Kammern, die eigens in den Permafrost-Fels gebohrt wurden.

Die neue Riesen-Saatgutbank soll den weltweiten Bestand der Kulturpflanzen vor Gefahren wie Klimawandel, Krankheiten und Naturkatastrophen schützen. Dabei sind die Proben, die dort bei -18 Grad Celsius lagern, als eine Art Notration gedacht. Die Samen werden erst aufgetaut, wenn alle anderen Vorräte erschöpft sind.

Samenprobe | Die Samenproben lagern in fest verschlossenen Beuteln. Sie dürfen erst geöffnet werden, wenn alle anderen Samenvorräte erschöpft sind
Dass die Wahl ausgerechnet auf Spitzbergen fiel, hat mehrere Gründe. Zum einen ist die wertvolle Sammlung durch das eisige Klima gut konserviert. Im Winter saugt die Anlage automatisch die kalte arktische Luft ein. Und selbst wenn die im Sommer nötige Kühlung einmal ausfallen sollte, steigt die Temperatur im Permafrost von Spitzbergen nie über -3,5 Grad Celsius. Zudem ging es den Erbauern um maximale Sicherheit. Norwegen ist wirtschaftlich wie politisch stabil, und die Insel liegt isoliert in einer weder vulkanisch noch seismisch aktiven Region.

Die Norwegische Regierung hat das Samenlager gemeinsam mit der Nordic Gene Bank und dem Global Crop Diversity Trust errichtet. Das Projekt geht zurück auf den Internationalen Vertrag über pflanzengenetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft. Dieses Abkommen von 2004 regelt die Erhaltung pflanzengenetischer Ressourcen auf internationaler Ebene. (mj)

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