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Spitzenprädator: Riesiger Terrorvogel machte Südamerika unsicher

Diesem Vogel hätte man nicht in freier Wildbahn begegnen wollen: 160 Kilogramm schwer, an die drei Meter hoch und wahrscheinlich hungrig nach Fleisch.
Terrorvögel
So ungefähr könnten Terrorvögel einst ausgesehen haben (Illustration). Die Merkmale ihrer Fossilien lassen darauf schließen, dass viele ihrer Vertreter schnelle Raubtiere waren, die in offenen Landschaften jagten. Einen Menschen hätten sie deutlich überragt.

Fachleute haben die fossilen Überreste eines riesigen Fleisch fressenden Vogels näher untersucht, der vor zwölf Millionen Jahren in Südamerika lebte. Das Tier gehörte zu den so genannten Terrorvögeln (Phorusrhacidae), die heute ausgestorben sind. Es könnte bis zu drei Meter hoch gewesen sein, was es zu einem besonders beeindruckenden Vertreter seiner Gruppe gemacht hätte. Seine Artzugehörigkeit ist noch nicht geklärt.

Die Forschungsgruppe um Siobhán Cooke von der Johns Hopkins University School of Medicine analysierte einen versteinerten Beinknochen, der in den frühen 2000er Jahren in der kolumbianischen Tatacoa-Wüste gefunden worden war, aber erst 2023 als Überrest eines Terrorvogels erkannt wurde. Mit Hilfe eines Scanners erstellten die Wissenschaftler ein dreidimensionales virtuelles Modell des Knochens, um es digital zu vermessen. Über die Ergebnisse berichten sie im Fachjournal »Palaeontology«.

Das Fossil ist das Fragment eines linken Unterschenkelknochens. Es entstammt der Epoche des Miozäns, eines Zeitabschnitts zwischen 23 und 5 Millionen Jahren vor heute. Damals gehörten Terrorvögel zu den Topräubern. Es waren große und meist flugunfähige Tiere mit gewaltigen gebogenen Schnäbeln, langen Beinen und gekrümmten Krallen. Viele ihrer Vertreter dürften als schnelle Raubtiere in offenen Landschaften gejagt haben.

Gigantisches Federvieh

Cooke und ihr Team schließen aus den Abmessungen des Knochenrests darauf, dass der zugehörige Vogel außerordentlich groß war. Das Tier habe um die 160 Kilogramm gewogen, schreiben sie in dem Fachartikel. Seine Scheitelhöhe lässt sich nicht genau rekonstruieren, lag aber vermutlich bei drei Metern.

Fossiler Vogelknochen | Dieser versteinerte Unterschenkelknochen, gefunden in der kolumbianischen Tatacoa-Wüste, gehörte vor zwölf Millionen Jahren einem kolossalen Terrorvogel. Die Abkürzungen kennzeichnen knöcherne Strukturen wie Gelenkknorren, Vorwölbungen, Einkerbungen, Stege, Rinnen oder Pfannen. Der schwarze Balken entspricht einem Zentimeter.

Möglicherweise ist der Terrorvogel zu seinen Lebzeiten von einem Krokodil attackiert worden. Darauf weisen Spuren am Knochen hin, die das Forschungsteam als Zahnabdrücke eines Kaimans deutet. Die Panzerechse könnte zur ausgestorbenen Gattung Purussaurus gehört haben und um die zehn Meter lang gewesen sein. »Wir vermuten, dass der Terrorvogel an den Verletzungen des Krokodilangriffs gestorben ist«, äußert Cooke in einer Pressemitteilung.

  • Quellen

Palaeontology 10.1002/spp2.1601, 2024

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