Zoologie: Rifffisch hat kürzeste Lebensspanne unter den Wirbeltieren
Nach spätestens 59 Tagen ist für die Zwerggrundel Eviota sigillata ihr kurzes, aber hektisches Leben vorbei, berichten Martial Depczynski und David Bellwood von der australischen James-Cook-Universität. Der Rifffisch hat damit die bislang kürzeste bekannte Lebensspanne unter den Wirbeltieren.
Die beiden Wissenschaftler analysierten die Otolithen oder Gehörsteinchen, die den Jahresringen von Bäumen ähnlich täglich eine Mineralschicht ansetzen. Aus der Isotopenzusammensetzung, die typisch für verschiedene Meeresregionen ist, lassen sich auch Rückschlüsse auf Wanderungen und frühere Aufenthaltsorte der Tiere schließen.
Nach dem Schlüpfen aus winzigen Eiern, die vom Vater energisch verteidigt werden, verbringen die jungen Zwerggrundeln ihre ersten drei Lebenswochen offenbar zunächst als Larven im offenen Meer. Dann lassen sie sich in einem Korallenriff nieder und reifen zu fortpflanzungsfähigen Erwachsenen heran. Die Fortpflanzungsspanne beträgt nur 25 Tage, in denen ein Weibchen drei Eigelege mit insgesamt etwa 400 Eiern produziert.
Die Sterblichkeit der nur zwei Zentimeter großen Fische ist mit täglich zwei bis acht Prozent sehr hoch. Die Tiere leben in bis zu zwanzig Metern Tiefe in Rifflagunen mit sandigem Boden. Die Art ist von den Seychellen bis zum Großen Barriere-Riff und Mikronesien verbreitet und offenbar im Bestand nicht gefährdet.
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