News: Ringförmige Erinnerungen an einen früheren Besucher
Astronomen um Paul Kalas vom Space Telescope Science Institute durchforschten nun sorgfältigst Archivdaten von Beta Pictoris, die das Hubble Space Telescope und verschiedene erdgebundene Teleskope in den letzten zehn Jahren aufgenommen hatten. Versteckt in der dichtesten Region der Scheibe, aber nur auf der länger ausgezogenen Seite, entdeckten sie Staubansammlungen, die wie Klumpen in der umgebenden Materie liegen. Die Forscher vermuteten, daß es sich dabei in der Aufsicht um Ringe handeln könnte, die wahrscheinlich sehr stark elliptisch sind, da sie nur auf der einer Seite auftreten. Da Beta-Pictoris uns seine Staubscheibe nur von der Seite präsentiert, konnten diese Annahmen nicht direkt durch Beobachtungen überprüft werden.
Darum speisten die Forscher mit ihren Daten eine Computersimulation, in der eine ruhende Staubscheibe mit einer Million Testteilchen einen virtuellen Stern umkreist. Anschließend ließen sie einen Stern so nah vorbeiziehen, daß es fast zu einer Kollision kam. In der Simulation veränderte der wandernde Stern die Bahn jedes einzelnen Teilchens, und 100 000 Jahre nach der Beinahe-Katastrophe hatte sich ein elliptischer Ring gebildet. Im Modell zeigte sich auch die bisher rätselhafte 20-prozentige Asymmetrie in den Längen der beiden Seiten.
Die Wissenschaftler, die ihre überraschenden Ergebnisse am 15. Januar 2000 auf einer Tagung der American Astronomical Society vorstellten (Abstract), sind nun auf der Suche nach dem mutmaßlichen Stern, der diese Störung verursacht haben könnte. Den Simulationen zufolge betrug seine Masse wahrscheinlich nur einen Bruchteil von der unserer Sonne. Im Umkreis von Beta Pictoris gibt es dafür dann immerhin 186 Kandidaten.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 23.4.1998
"Noch mehr Staub und Planeten" - Spektrum Ticker vom 12.1.1998
"Die Geburt eines Planetensystems"
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