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Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Risikofaktor Körpergröße

groß und klein
Schon seit fast 60 Jahren gibt es medizinische Veröffentlichungen über mögliche Zusammenhänge zwischen der Körpergröße und dem Risiko, an einer Erkrankung des Herz-Kreislaufsystems zu sterben – mit widersprüchlichen Ergebnissen. In einer Metaanalyse sichtete Tuula Paajanen vom Institut für forensische Medizin an der Universität Tampere (Finnland) dieses Material deshalb nun kritisch. Aus rund 1900 Untersuchungen wählten die Forscherin und ihre Mitarbeiter 52 aus, in denen Menschen, die im Mittel kleiner als 160 Zentimeter waren, mit solchen verglichen wurden, die durchschnittlich mehr als 174 Zentimeter maßen. Insgesamt umfasste die Analyse über drei Millionen Krankengeschichten.

Die sorgfältige Auswertung all dieser Daten lieferte ein klares Ergebnis: Das Risiko einer Erkrankung des Herz- Kreislaufsystems mit tödlichem Ausgang ist bei kleinen Menschen etwa eineinhalbmal so hoch wie bei großen. Das gilt besonders für die generell etwas kürzer geratenen Frauen, wenn man die Daten nach den Geschlechtern aufteilt. Während lütte Männer ein um 37 Prozent erhöhtes Sterberisiko aufweisen, liegt die Wahrscheinlichkeit von kleinen Frauen, einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zum Opfer zu fallen, sogar um 55 Prozent höher.

Warum dieser Zusammenhang existiert, kann Paajanen nur vermuten "Wir glauben dass kleinere Menschen kleinere Gefäße haben, die bei Risikopatienten schneller verschließen" so die Forscherin. Zugleich macht sie Kleinwüchsigen Mut: "Auch wenn die Menschen ihre Größe nicht beeinflussen können, so können sie doch ihren Lebensstil aktiv steuern." So lässt sich der natürliche Nachteil leicht wettmachen.

Nicole Wedemeyer

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