Künstliche Intelligenz: Roboter schlägt menschliche Profis im Curling
Wissenschaftler aus Deutschland und Korea haben einen KI-basierten Roboter entwickelt, der sich in der olympischen Disziplin des Curlings behaupten kann – und sogar menschliche Spitzenteams schlägt.
Beim Curling schieben die Spieler Steine über eine Eisbahn auf Zielkreise zu. Dabei erfolgreich zu sein, erfordert Präzision und Strategie; insgesamt ist das Spiel aber weniger komplex als viele andere Anwendungsfelder der Robotik.
Das macht es zu einem guten Test für Technologien, die auf künstlicher Intelligenz basieren und in Simulationen oft gut abschneiden, aber unter den Bedingungen der echten Welt ins Straucheln geraten.
Mit Hilfe einer Methode, die auf verstärkendem Lernen basiert, entwickelten Seong-Whan Lee und seine Kollegen von der Korea University in Seoul einen Algorithmus, der durch Versuch und Irrtum lernt, die Würfe eines Roboters an sich ändernde Bedingungen wie die Eisoberfläche und die Position der Steine anzupassen. Der Roboter, dem die Forscher den Spitznamen »Curly« gaben, brauchte einige Testwürfe, um sich auf die Curling-Bahn zu kalibrieren, auf der er antreten sollte. Aber sobald er sich eingewöhnt hatte, gewann Curly drei von vier Spielen gegen menschliche Spitzenteams aus Korea. Der Algorithmus reduzierte den Wurffehler von Curly – also die mittlere Entfernung, die der Stein am Ende vom Zentrum des Ziels hat – auf etwa ein Drittel des Wurffehlers eines nicht anpassungsfähigen Roboters.
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