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Antike Baukunst: Römer bauten mit Hochleistungsmörtel

Dass altrömische Gebäude selbst heute noch stehen, verdanken sie wesentlich ihrem Mörtel: Der hat eine Reihe überraschend günstiger Eigenschaften, fanden Forscher jetzt heraus.

Monumentale römische Bauten verdanken ihre Standfestigkeit nicht nur ihrer klugen Konstruktion, sondern auch ihrem Baumaterial – vor allem ihr Mörtel hat jetzt das Interesse einer Forschergruppe geweckt. Laut den Untersuchungen des Teams um Marie Jackson von der University of California in Berkeley verhindern dessen Inhaltsstoffe, dass sich Risse weiter ausbreiten. So konnten Bauwerke wie das kaiserzeitliche Trajansforum in Rom in den annähernd 2000 Jahren ihrer Existenz sogar Erdbeben überstehen.

Als entscheidende Zutat erwies sich Vulkanasche, so genannte Puzzolane, die unweit Roms abgebaut wurden. Diese vermischten die Römer mit gelöschtem Kalk, wodurch sich ein ausgezeichnetes Bindemittel aus Kalzium-Aluminium-Silikat-Hydraten ergibt. Insbesondere entsteht Strätlingit, ein Silikatmineral, dessen plättchenförmige Kristalle sich mit Schlacketeilchen aus der Vulkanasche verhaken. Mikrorisse werden dadurch an einer Ausbreitung gehindert.

Hinter das Geheimnis des römischen Mörtels kamen Jackson und Kollegen anhand von Proben, die sie dem Mauerwerk des um 110 n. Chr. erbauten Trajansforums entnahmen. Zudem stellten sie römischen Mörtel nach historischem Rezept her. Wie man die damals verwendete Standardmixtur produziert, überliefert der römische Architekt Vitruv in seiner Schrift "De architectura".

Die römischen Baumeister hätten damit den Prototyp für umweltfreundlichen Beton geliefert, noch dazu einen, der offenkundig Jahrtausende überdauern könne, fassen die Forscher zusammen. Es lohne sich daher zu überprüfen, ob ein solcher Mix nicht auch eine Nische im modernen Bauwesen finden könnte. Ob andere Vulkanaschen ebenso tauglich sind, lasse sich derzeit noch nicht mit Bestimmtheit sagen.

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