Britannien: Römer töteten ungewollte Kinder
Das Töten neugeborener Kinder war in einigen Teilen des Römischen Reichs an der Tagesordnung. Zu diesem Schluss kamen englische Forscher, nachdem sie die Skelette aus 97 Kindergräbern nahe einer römischen Villa bei Hambleden in der englischen Grafschaft Buckinghamshire untersucht hatten. Anhand der Arm- und Beinlängen konnten sie das Alter der in der Zeit zwischen dem 1. bis 4. Jahrhundert bestatteten Kinder bestimmen. Das Ergebnis: Sie waren alle bereits kurz nach der Geburt zu Tode gekommen.
Zu einem ähnlichen Ergebnis waren bereits Archäologen in Israel gekommen: In der römischen Siedlung von Ashkelon stießen sie auf 100 Babyskelette, die bald nach ihrer Geburt zu Tode gebracht wurden. Die Kinderleichen hatte man dann in dem Abwasserkanal unter einem Bordell "entsorgt".
In römischer Zeit konnte eine Familie viele Gründen haben, das eigene Kind zu töten. Auch gab es noch keine Möglichkeit der Geburtenkontrolle: War die Familie arm, wollte man oft weiteren Zuwachs vermeiden. Auch wenn das Kind missgebildet war, behindert oder das "falsche" Geschlecht besaß, war es für die Familie unerwünscht.
Miriam Jolien Blümel
Journal of Archaeological Science 2011 (im Druck)
Wären die Kinder an Krankheiten gestorben, hätten sie zum Todeszeitpunkt unterschiedlichen Alters sein müssen. Daher vermuten Simon Mays und Jill Eyers von English Heritage, dass die Säuglinge absichtlich getötet wurden – vermutlich durch Strangulation, die an den Knochen keinerlei Spuren hinterlässt.
Zu einem ähnlichen Ergebnis waren bereits Archäologen in Israel gekommen: In der römischen Siedlung von Ashkelon stießen sie auf 100 Babyskelette, die bald nach ihrer Geburt zu Tode gebracht wurden. Die Kinderleichen hatte man dann in dem Abwasserkanal unter einem Bordell "entsorgt".
In römischer Zeit konnte eine Familie viele Gründen haben, das eigene Kind zu töten. Auch gab es noch keine Möglichkeit der Geburtenkontrolle: War die Familie arm, wollte man oft weiteren Zuwachs vermeiden. Auch wenn das Kind missgebildet war, behindert oder das "falsche" Geschlecht besaß, war es für die Familie unerwünscht.
Miriam Jolien Blümel
Journal of Archaeological Science 2011 (im Druck)
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