Straßen müssen nicht notwendigerweise immer breiter werden, wie Archäologen in England herausfanden. So erstreckt sich das alte Bett einer Römerstraße in Yorkshire über etwa acht Meter Breite und bietet damit deutlich mehr Platz als die heutige A64, deren Fahrbahn einen Teil der alten Straße überdeckt. Die Route aus dem ersten Jahrhundert nach Christus hatte einst die Stadt York mit einer tausend Mann starken Garnison in Malton und einigen Küstenforts bei Scarborough und Ravenscar verbunden.

Laut Mark Stephens von MAP Archaeological Consultancy brauchten die Römer die Straße für schnelle Truppenbewegungen, und so war es unabdingbar, dass Kriegsgefährte langsame Karren und Heuwagen überholen konnten. Wie viele andere Römerstraßen so sei auch diese alte Route voranging für militärische Zwecke gebaut worden, erlangte jedoch später immer mehr Bedeutung für den Handel in der Region. Dabei musste die Straße aus Kies und einem Kalksteinpflaster offenbar aufgrund der Belastung des öfteren ausgebessert werden. Die Archäologen fanden zumindest mehrere Straßenlagen übereinander.