Numismatik: Römische Bordellmarke gefunden
Am Ufer der Themse nahe der Londoner Putney Bridge ist dem Hobbyarchäologen Regis Cursan ein bedeutsamer Fund gelungen: Mit Hilfe eines Metalldetektors entdeckte er die erste römische "Bordellmarke" Großbritanniens. Sie stammt aus dem 1. Jahrhundert n. Chr.
Eingesetzt wurde sie einst vermutlich als "Eintrittskarte" für eines der vielen Freudenhäuser – die Prostitution war im gesamten römischen Imperium verbreitet. Auf der Vorderseite der Marke ist ein Paar beim Geschlechtsverkehr zu sehen, die Kehrseite trägt die römische Zahl XIIII (14). Was es damit auf sich hat, ist ungewiss. Die Zahl könnte beispielsweise den Preis für die umseitig dargestellte Leistung ausdrücken.
Die Münze besteht aus einer Kupferlegierung, vermutlich Bronze, hat einen Durchmesser von etwa 2,5 Zentimetern und ist in einem ansehnlichen Zustand. Diese spezielle Prägung wird auch Spintria (lateinisch: Strichjunge) genannt – und umfasst Sondermünzen mit anzüglichen Motiven, die auf ihrer Rückseite von 1 bis 16 nummeriert wurden. Die meisten stammen aus der Zeit des römischen Kaisers Tiberius (er regierte von 14 bis 37 n. Chr.). Obwohl im British Museum weitere 25 "Bordellmarken" ausgestellt sind, ist diese doch die erste ihrer Art, die auf englischem Boden entdeckt wurde.
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