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Weltraumschrott: Röntgensatellit Rosat abgestürzt

Der Röntgensatellit Rosat
Nach Angaben des für die Rosat-Mission zuständigen Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) ist Rosat am Sonntag, dem 23. Oktober 2011, in der Zeit zwischen 3.45 Uhr und 4.15 Uhr MESZ (1.45 – 2.15 UTC) wieder in die Erdatmosphäre eingetreten. Eine Bestätigung, dass Teile die Erdoberfläche erreicht haben, liegt gegenwärtig nicht vor.

Der Wiedereintritt von Rosat war mit Spannung erwartet worden. Der Satellit enthielt eine besondere Optik, die zu großen Teilen aus der hitzebeständigen Glaskeramik Zerodur bestand. Während andere Satellitenkomponenten infolge der großen Reibungshitze in der Erdatmosphäre verglühen, war zu befürchten, dass eine Gesamtmasse von 1,6 Tonnen den Wiedereintritt übersteht und auf der Erdoberfläche aufschlägt (wir berichteten). Da der Wiedereintritt nicht beeinflusst werden konnte, war ungewiss, wo der Absturz stattfindet.

Die letzte Umlaufbahn des Satelliten Rosat | Die letzte Erdumkreisung führte den Satelliten Rosat über den Sütatlantik, den Indischen Ozean und Asien.
Erst rund zwölf Stunden vor dem Absturz war klar, dass Europa nicht in der Risikozone liegt. Während des vom DLR angegebenen Zeitfensters, in dem der Satellit in die Atmosphäre eintrat, verlief seine Bahn über dem Indischen Ozean sowie über den Ländern Myanmar und China. Es ist noch nicht bekannt, ob Trümmer das Festland erreichten.

Rosat-Überflug über China | Der erdnächste Punkt von Rosats letzter Umlaufbahn liegt nahe der chinesischen Großstadt Chongqing.
Üblicherweise sinkt die Bahn eines Satelliten von Umlauf zu Umlauf immer weiter ab, bis schließlich der Reibungswiderstand so stark wird, dass die Orbitalbahn in eine ballistische Bahn übergeht, die den Satelliten unweigerlich nach unten führt. Dies passiert in der Regel am erdnächsten Bahnpunkt, dem so genannten Perigäum, der leicht elliptischen Umlaufbahn. In dem angegebenen Zeitfenster hätte der Satellit gegen 4.00 Uhr MESZ (2.00 Uhr UTC) das Perigäum durchlaufen sollen. Zu diesem Zeitpunkt hätte sich Rosat etwas südlich über der Stadt Chongqing in China befunden. Chongqing ist mit rund 30 Millionen Einwohnern auf einem Gebiet von der Fläche Österreichs die größte Stadt der Welt.

Rosat-Absturzstelle nach USSTRATCOM | Nach Angaben des USSTRATCOM ist Rosat am 23. Oktober 2011 gegen 3.54 Uhr MESZ (1.54 Uhr UTC) ± 7 Minuten abgestürzt. Demzufolge trat der Satellit über dem Indischen Ozean in die Erdatmosphäre ein.
Angaben des United States Strategic Command (USSTRATCOM), das sämtliche Aktivitäten im Weltraum überwacht, weisen auf einen Absturzzeitpunkt von 3.50 Uhr MESZ ± 7 Minuten hin. Zu diesem Zeitpunkt hätte sich Rosat noch über dem Indischen Ozean befunden, so dass eventuelle Trümmer im Meer verschwunden wären.

Nähere Informationen liegen vermutlich erst im Laufe des Tages vor.

Uwe Reichert

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